Bücher

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Wenn man ständig mit diesen grossen Viechern wie Kuh, Schaf und Geiss zu tun hat, tut es gut, sich mal den kleinen zu widmen. Vom ansässigen Geflügel geniessen die oft farbenprächtigen Schmetterlinge und Falter bei den ÄlplerInnen freudige Akzeptanz (im Gegensatz zum Beispiel zur Rossbremse). Die wenigsten kann man jedoch mit Namen anreden, und überhaupt wüsste man gern mehr über diese Tiere. Ein treuer Freund bei der Hütte ist zum Beispiel der Wanderfalter Admiral, der seine Eier gerne auf Brennnesselblätter legt und sich dort oder am Gemäuer verpuppt. Also bitte nicht Brennnesseln mähen, nur weil sie das Vieh nicht frisst! Admirale machen pro Sommer meist mehrere Generationen, von denen die letzte in den Süden fliegt. Eine abenteuerliche Reise für das Halbgrammgewicht, das gegen Sturm und Kälte über die Pässe flattert. Das Buch porträtiert alle 238 Arten des Alpenbogens (insgesamt gibt es 200’000 Arten), liefert Informationen zum Lebensraum, zur Ernährung, Fortpflanzung und Verbreitung. Will man einen Schmetterling bestimmen, hilft nur das Blättern im Buch, ein Bestimmungsschlüssel fehlt. Dafür sind die Fotos top! gh

Gianluca Ferretti:
Schmetterlinge der Alpen

Der Bestimmungsführer für alle Arten
 
352 Seiten, gebunden
viele Farbbilder
Haupt Verlag, Bern 2015
ISBN 978-3-258-07850-2
CHF 38.90, EUR 32.90
www.haupt.ch

93 Krankheiten

Umfassendes und übersichtliches Nachschlagewerk bei Krankheiten von Kleinwiederkäuer. 93 Krankheiten werden in einer leicht verständlichen Sprache beschrieben, dabei gehen die AutorInnen der Krankheitsentstehung und ihren Ursachen nach, beschreiben Vorkommen und Bedeutung, erläutern die Diagnose in Text und anschaulichen Bildern, zeigen Behandlungen und Vorbeugungen auf. Über das Inhaltsverzeichnis und das Register ist eine mögliche Krankheit schnell gefunden. Die Behandlungsbeschriebe orientieren sich an schulmedizinischen Methoden, homöopathische Behandlungen werden nicht aufgezeigt. Insgesamt ein sehr nützliches Buch, auch für die Alp.

Krankheiten von Schafen, Ziegen und Hirschen
erkennen - behandeln - vorbeugen

Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer, 2010
ISBN 978-3-033-02332
CHF 92.–
www.caprovis.ch

All die schönen Blüemli fressen

Auf der Alp frisst das Vieh Pflanzen, die einen gerne, die andern weniger. Älpler und Älplerin schauen zu und wundern sich, was es auf der Alp alles für Gräser und Blumen gibt. Das Buch «Wiesen- und Alpenpflanzen» des Wiesenökologen Walter Dietl (Reckenholz) mit vielen Detailzeichnungen von Manuel Jorquera und über 1000 Fotografien. Darin werden gut 600 mitteleuropäische Pflanzen porträtiert. Dietl geht dabei nicht nur auf die Merkmale der einzelnen Arten ein, sondern auch auf ihren futterbaulichen Wert und die Bedeutung für bestimmte Schmetterlinge, Wildbienen und andere Mitglieder der Lebensgemeinschaft. Man erfährt, welche Pflanzen giftig sind und wie sich gefährliche Pflanzen zurückdrängen lassen, dass das Alpen-Kreuzkraut auch Blutzge oder Bütschel heisst, das Heidekraut eine Zeigerpflanze für zu späte oder zu schwache Beweidung ist, und dass der Blütentee der Spierstaude ähnlich wirkt wie Aspirin. Im Hauptteil des Buches führt ein Bestimmungsschlüssel anhand der Blätter durch die Pflanzenwelt, im zweiten Teil werden dann etwa 150 Arten genauer behandelt. gh

Walter Dietl und Manuel Jorquera:
Wiesen- und Alpenpflanzen

 
Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau (FAL Reckenholz) 2003
ISBN 3-03888-034-5
CHF 59.-
www.edition-lmz.ch

Alles auf über 100 Karten

Die HerausgeberInnen laden zum Studium der Unterschiede und des rapiden Wandels von Raum und Gesellschaft ein, dem gerade der Alpenraum in besonderem Masse unterliegt. Der erste Alpenatlas enthält mehr als 100 vierfarbige, alpenweite Karten zu den Bereichen Soziales, Wirtschaft und Umwelt. Themen wie etwa Besiedlungsentwicklung, Erwerbssituation, Landschaftszerschneidung oder Arbeitsmarktsituation werden mit diversen Indikatoren dargestellt und von ExpertInnen in fünf Sprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch, Slowenisch und Englisch) interpretiert. Zielpublikum des Atlas sind Wissenschaftler in Geographie, Tourismus, Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Alpen, Politikerinnen und interessierte Laien. Der Alpenatlas stellt mit länderübergreifenden Daten und Vergleichskarten eine aktuelle und solide Grundlage bei Fragen rund um den Alpenbogen dar. gh

Ulrike Tappeiner, Axel Borsdorf, Erich Tasser:
Alpenatlas


Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2008
ISBN 3-8274-2004-0
CHF 77.50
www.springer.com

Antenne einschrauben

Schau der Kuh in die Augen, Hirt und Hirtin. Schau ihr auf die Beine, schau wie sie geht, wie sie frisst, wie sie aufsteht, schau ihr auf die Zitzen, fass ihr an die Nase, lupf ihr den Schwanz und kraule sie einfach mal hinter den Ohren... Jan Hulsen gibt in seinem Buch «Kuh-Signale» praktische Tipps zur Kuhbeobachtung. Obwohl man meinen würde, dies wäre aus einem Buch nicht zu lernen, ist man doch verblüfft, auf wieviele Details man hingewiesen wird. Das geht von der Kotbeurteilung über die Beinstellung bis zum Sozialverhalten innerhalb der Herde. Zu einem grossen Teil geht es im Buch um die Kuh im Stall, in der Liegeboxe und am Melkroboter. Trotzdem kann der Hirt und die Hirtin manches zum Kuhverhalten lernen, die Sinne für Krankheitssymptome schärfen. Am wichtigsten ist wohl, sich Zeit zu nehmen und zu beobachten. Wer rennt sieht nicht. «Rund um die Uhr geben Kühe wertvolle Informationen ab, wenn man dafür die richtige Antenne besitzt.» gh

Jan Hulsen:
Kuh-Signale

Krankheiten und Störungen früher erkennen

Hardcover
viele Farbbilder und Grafiken
ISBN 978-90-75280-54-8
CHF 59.–
www.cowsignals.com

Blumenmemory

Die Alpleute sind schuld, dass die Alpweiden so artenreich sind, nicht unbedingt die heutigen, aber sicher die gestrigen. Für viele Insekten und andere Alpweidenbewohner wie -benutzer ist das ein

schöner Lebensraum, für ÄlplerInnen, die alle Gräser, Kräuter und Blumen kennen wollen, eine arge Herausforderung. Natürlich sind einem mit den Jahren all die Pflanzen, die da gefressen, verstampft, verkuhfladet werden bekannt, nur die Namen «wie hiess das Teil da mit den ausgefransten Blütenblätter schon wieder...» kennt man nicht. Wer eher chaotisch veranlagt ist und die straffe Ordnung eines Buches mit Seite an Seite als langweilig empfindet, kann jetzt mischeln, ausgeben, ziehen, verstreuen und die MitälplerInnen abfragen. Das macht Spass und man vergisst, dass man auch noch Kartenhäuser bauen könnte. Neben der Pflanzenbestimmung berichten die Karten zudem von Weidetypen, Bodenbeschaffenheiten und nachhaltiger Alpweide-Bewirtschaftung. Im handlichen Schuber hatte es sogar noch Platz für zehn Postkarten zur Alpenhüttenverzierung. gh

Karl Waser und Walter Dietl:
Lernkarten zum Buch Wiesen- und Alpenpflanzen

 
2. Auflage
Landwirtschaftliche Lehrmittelzentrale LmZ, Zollikofen 2020
ISBN 978-3-03888-344-9
CHF 29.-
www.edition-lmz.ch

Die Gefahr ruft

Nur wenige gehen z’Alp, weil es dort gefährlich ist. Während es im noch gefährlicheren Tal allerlei spezielle Ratgeber gibt wie «Der zerquetschte Velofahrer», «Gefahren auf dem Schulweg», «Die bedrohte Hausfrau», «Der zersägte Holzfäller» usw., fehlte bis jetzt der Gefahrenführer für die Älpler. Nun ist er da. Was macht man bei einem Schlangebiss, bei Verätzungen, Blasen, Splitterverletzungen, Verbrennungen, Prellungen, Tollwut usw. Wie stellt man sich eine Notfallapotheke zusammen und welche Bachblüten trinkt man dagegen. Was kann man bei Müdigkeit tun, wann hilft ein Quarkwickel, wie organisiert man eine Helikopterlandung und was ist eine Ernährungspyramide und eine Rettungskette usw. An manchen Stellen bleibt das Buch leider oberflächlich und eher geschwätzig, bietet in der letzten Konsequenz nicht die erwartet konkrete Hilfe. gh

Birgit Bayer:
Ein Sommer auf der Alp

Nützliches und Heilsames für jeden Tag

Weber Verlag, Thun/Gwatt 2011
ISBN 978-3-909532-80-3
CHF 29.–
www.weberverlag.ch

Hah: Erkannt!

Was ist das jetzt wieder für eine Maus, die zerquetscht in der Falle hockt? Und im Feldstecher: War das ein Wiesel, ein Hermelin oder ein Marder? Von welchem Tier stammt der Kot am Wegrand, was für ein Tier hat diese Tatzenspur hinterlassen? Fragen über Fragen, die sich den neugierigen ÄlplerInnen stellen. Antwort gibt das reichbebilderte Buch von Laura Canalis über die 86 Säugetierarten in den Alpen. Jedes Tier wird mit Grösse, Gewicht, Aussehen, Silhouette, Nahrung, Lebensraum – und welchem anderen Tier es als Nahrung dient – näher beschrieben. Individuelle Verhaltensweisen, ohne allzusehr in die Tiefe zu gehen, ergänzen die Bestimmungsdaten. Ein Glossar, weitergehende Literatur und Internetlinks runden das Buch ab. Umweltfaktoren wie Klimaerwärmung, Ozongehalt in der Luft oder die Auswirkung der Alpwirtschaft auf den Lebensraum der Tiere werden leider nicht thematisiert. gh

Laura Canalis:
Säugetiere der Alpen

Der Bestimmungsführer für alle Arten
 
270 Seiten, 400 Farbfotos
Flexibroschur
Verlag Haupt, Bern 2013
ISBN 978-3-258-07790-1
CHF 38.90
www.haupt.ch

Homöo statt Antibio

Wer Homöopathie anwendet oder anwenden will, findet im vorliegenden Büchlein einen kurzgefassten, aber informativen und verständlichen Helfer. Es ist handlich im Format und hat einen Umschlag, der Dreck und Blutspritzer übersteht. Es nimmt im Besonderen Bezug auf die Homöopathische Stallapotheke, die bei OMIDA erhältlich ist, funktio- niert aber auch mit anderen Stallapotheken und eigenen Zusammenstellungen. Man kann wahlweise nach der Krankheit oder nach dem Mittel nachschlagen und findet wichtiges Wissen rund um die Homöopathie. Ein Glossar beschreibt die häufigsten fachtechnischen Ausdrücke und eine übersichtliche Tabelle hilft einem bei den Beurteilungskriterien: Wann soll ich selber behandeln, wann den Tierarzt, die Tierärztin rufen. Rechteckig, praktisch, gut. gh

Flury, Gisler, Knüsel u.a.:
Handbuch zur homöopathischen Stallapotheke

 
OMIDA AG, 6403 Küssnacht
ISBN 978-3-033-01106-9
CHF 77.–
www.omida.ch

Käse aus der eigenen Küche

2020 zum ersten Mal als Zusennin auf die Alm und 2023 ein Buch über Käseherstellung veröffentlichen? Die raketenschnelle Form von Wissensgenerierung in der komplexen Milchverarbeitungsmaterie beeindruckt. Ich stelle mir vor, dass es zwischen Milch und Sennautorin einen magischen Ini­tialmoment gegeben hat. Dazu hat die Österreicherin Marlene Kelnreiter viel durch den erfahrenen Senn im ersten Sommer, durch Lektüre, Ins-Kessi-Schauen bei Expert:innen und durch Praxisversuche gelernt. Ob Skyr oder Bergkäse: Für eine breite Produktpalette formuliert sie schlichte, verständliche Herstellungsschritte. Mengen und Geräte sind an die Möglichkeiten eines Haushalts angepasst. Nebenbei gibt es Wissen zur Geschichte der Almwirtschaft und Käseherstellung. Mit Käseverkauf und (restlos ausgebuchten) Käseherstellungskursen hat Käse auch losgelöst vom Kessi einen Platz im Leben der Autorin eingenommen. Zusätzlich arbeitet sie als Texterin und Kulturarbeiterin und liebt den Wechsel zwischen den Welten. (js)

Marlene Kelnreiter
Käseglück
Käse einfach selber machen

Gebunden, 168 Seiten, viele Fotografien
Löwenzahn Verlag, Innsbruck 2023
978-3-7066-2978-2, CHF 39.90

www.loewenzahn.at

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