Bücher

Handbuch Schafalp, von Hirten, Herden und Hunden

Handbuch Schafalp

Das Handbuch Schafalp vermittelt Praxiswissen für Hirt und Hirtin. Es liefert Grundlagen zur Weide- und Herdenführung mit Schaf, Zaun und Hund. Es hilft, den Alpsommer zu organisieren, gibt Tipps zur Zusammenarbeit mit Alpverantwortlichen und spannt einen Bogen von der alten Hirtenkultur bis zum heutigen Herdenschutz. Interviews mit Schafhirt*innen aus drei Generationen ergänzen den fachlichen Inhalt. Nicht zuletzt weckt das Buch Neugier und Leidenschaft für diesen faszinierenden und anspruchsvollen Job.

Daniel Mettler, Helen Willems, Andrea Sulig, Sven Dörig, Christian Gazzarin, Riccarda Lüthi

Handbuch Schafalp
von Hirten, Herden und Hunden

Hardcover gebunden, 336 Seiten
300 Bilder und Illustrationen
ISBN 978-3-033-10783-0
zalpverlag, Mollis 2025

CHF 48.– plus Versandkosten

www.zalpverlag.ch

Der Wolf, Heinrich Haller

Und noch ein Buch zum Wolf

Wer noch nie einen Wolf gesehen hat, findet in diesem Bild-/Textband viele Fotos: Wolf vor Sonnenuntergang, Wolf im Abendlicht, Wolf auf Berggrat usw. Heinrich Haller, Wildbiologe und ehemals Direktor des Schweizerischen Nationalparks, schreibt es klar: Der Wolf gehört zur Kulturlandschaft. Da will man ihm auch nicht widersprechen. Und falls der Wolf nicht dazugehörte, ist er trotzdem da. Was aber nervt: Allgegenwärtig in Hallers durchaus interessanten Überlegungen zum Wolf in den Bereichen Landwirtschaft, Politik, Kultur, Kopf, Raum und Zeit ist seine Forderung an die Landwirtschaft, doch Einsicht in die Koexistenz zu haben – ohne aber im Gegenzug vom Naturschutz eine Unterstützung der Bestandesregulation einzufordern. Vielfach wird das Wort «pragmatisch» bemüht, jedoch immer adressiert an die Alp- und Landwirtschaft. Lieber Heinrich Haller: Ziel verfehlt, einen nüchternen Beitrag zur Wolfsdiskussion beizusteuern (falls dies überhaupt das Anliegen war). gh

Heinrich Haller
Der Wolf
Ein Grenzgänger zwischen Natur und Kultur

Gebunden, 216 Seiten, viele Fotografien
Haupt Verlag, Bern 2025
ISBN 978-3-258-08432-9

www.haupt.ch

Dialäkt-Atlas

Dachlatte

Schön bunt, saumässig schwer, überaus wissenschaftlich, informativ und durchaus lustig und unterhaltsam: der Dialäktatlas. Regelmässig blättern mein 5-jähriger Enkel und ich darin vor und zurück. Wir spüren bekannte und unbekannte Wortformen auf, freuen uns an unglaublichen und lustigen Mundartvarianten (Pulli, Dachlatte, Poldernu) und finden anhand der bunten Land-/Wortkarten heraus, wer aus unserer Familie wohl wo lebt.
Alle meine Grosskinder werden von mir, seit sie sprechen können, mit Dialektbegriffen geimpft:
Weifäcke, Chrottepösche, Söiblueme, Löwezahn
Giereizli, Rittiplampi, Rittiseili, Schaukle
Silberreiher, Fischreiher, Graureiher, Ostereier
Wobei ich die letzte Aufzählung jeweils als Witz ankündige, sie von den Kindern jedoch ernst genommen wird. Die Erkundung unserer Sprache mit Wissenschaft, heiteren Fakten und einer Zeitreise von hundert Jahren auf farbigen Karten macht den Atlas zur unterhaltsamen Lektüre auf Gguutschi, Couch, Sofa, Kanapee, Ruebettli, Diwaan und Polstergruppe. (Eva Hulst)

Leemann, Steiner, Studerus, Oberholzer, Jeszenszky, Tomaschek, Kistler
Dialäktatlas
1950 bis heute

Gebunden, 368 Seiten, viele Abbildungen/Karten
vdf Hochschulverlag, Zollikon 2025
ISBN 978-3-7281-4183-5

www.vdf.ch

Praxisführer Almpflanzen, Andreas Bohner

Blümchen, zeig mir, was du wert bist!

Im Unterschied zu anderen Alpenpflanzenbüchern stellt dieses nicht die Frage: «Was blüht denn da?», sondern: «Was kaut die Kuh, was graust der Geiss?» Vorgestellt und beschrieben werden 60 Gräser und Blumen für das Weidevieh sowie für die interessierte Hirtin und den fleissigen Weidepfleger. Die Porträts zeigen, in welchem Boden die Pflanze gerne wurzelt und welche Gesellschaften sie bevorzugt, also z. B. Goldhaferwiesen, Bürstlingsrasen, Ampferfluren usw. Es gibt Tipps zur Vermehrung bzw. Verminderung und Wissenswertes zu Gebrauch und Besonderheit der Pflanze. So weit alles gut und interessant. Kritikpunkt: Die Tipps zur Weidepflege stammen eher aus vorgängigen Lehrbüchern als aus der Praxis. Aber Kraut drüber: Wer sich für das Grün und Braun unter seiner Vibramsohle interessiert, findet in diesem Buch viele verständliche Informationen. Dazu gibt es im Rundumsorglospaket einen Abriss zum Alpenklima und ein Glossar zu botanischen Fachbegriffen. gh

Andreas Bohner
Praxisführer Almpflanzen
Futter- und Zeigerpflanzen im Alpenraum verstehen

Gebunden, 176 Seiten, viele Fotografien
Leopold Stocker Verlag, Graz 2024
ISBN 978-3-7020-2100-9

www.stocker-verlag.com

Schweizer Bergwelten Fabian Lang

Ansprechende Grafiken im DIN-A3-Format

In 100 bunten, abwechslungsreichen Grafiken bringt uns Fabian Lang verschiedenste Themen nahe: von Artenvielfalt bis Dialekt, von Klimakrise über Politik bis Wolfsfährten etc. Besonders begeistert war ich beim Blättern und Studieren der Flugrouten reetablierter Bartgeier-Populationen und beim Entdecken der versteckten, lustigen Zeichnungen von Kartografen in den Swisstopo-Karten. Zwischen den Kapiteln finden sich Interviews mit vor allem Wissenschaftler*innen. Ein unterhaltsames Buch mit tollem Design für all jene, die sich gerne ansprechend veranschaulichte Datenmengen zu Gemüte führen. Die spezielle Bindung ermöglicht ein vollständiges Aufschlagen der Buchseiten, sodass die Grafiken im DIN-A3-Posterformat zu voller Geltung kommen. (aw)

Fabian Lang
Schweizer Bergwelten
100 Infografiken mit Weitsicht

Gebunden, 208 Seiten, doppelseitige Grafiken
HELVETIQ, Basel 2024
ISBN 978-3-03964-075-1

www.helvetiq.com

Schauplatz Alpen, Karin Steinbach Tarnutzer

Bergsteigen und das Leben in den Bergen

Karin Steinbach Tarnutzer verbindet zwei Textgattungen, die sich selten nebeneinander finden: Zu den gesammelten Reportagen der letzten Jahre gesellen sich Vorschläge für leichte bis mittelschwere Wandertouren in 15 verschiedenen Regionen der Schweiz. Die Autorin porträtiert Menschen, die vom, mit und am Berg leben – ob Helipilot, Permakulturbäuerin, Insektenforscher, Priester oder Rangerin. Die Reportagen, die sich jeweils bunt bebildert über zwei bis drei Doppelseiten erstrecken, bringen den Wanderfreudigen unter uns anderes näher als Gipfelnamen, Höhenmeter und Schwierigkeitsgrade: reale Geschichten von Menschen, die nicht nur zu Besuch sind in den Schweizer Bergen, sondern mit ihnen arbeiten und von ihnen leben. Das macht neugierig, die Berge mit anderen Sinnen zu erlaufen als gewohnt. Klares Grafikdesign und gelungene Reportagefotografien ergänzen die lebendigen Texte. Ein Buch, das der Alpbesuch bestimmt gerne aus dem Bücherregal zieht! (aw)

Karin Steinbach Tarnutzer
Schauplatz Alpen
Reportagen aus den Schweizer Bergen – mit 45 Wanderungen

Gebunden, 264 Seiten, viele Fotografien
AT Verlag, Aarau 2024
ISBN 978-3-03902-185-7

www.at-verlag.ch

Von hier und dort

Schön! Endlich ein Buch des Hirten, Weinbauern und Lehrers Blaise Hofmann auf Deutsch. In der Romandie wurde er durch sein Buch «Estive» bekannt, eine scharfsinnige Auseinandersetzung mit dem Beruf des Schafhirten. Im aktuellen Buch ranken seine Gedanken um die Unvereinbarkeit von BäuerInnen und StädterInnen. In Notizen, Gesprächen und geschichtlichen Rückblicken versucht Hofmann zu verstehen, wieso die Verständigung von hier und dort so schwierig ist. Dabei ist er kaum anklagend, dafür oft ironisch, manchmal etwas ratlos – für uns Leser­Innen ist das unterhaltend, erhellend und wir lernen, dass Klischees nicht einfach überwunden werden können. Zu einem «guten» Ende kommt es im Buch natürlich nicht, dafür wären wir aus der Stadt und vom Land verantwortlich. (gh)

Blaise Hofmann
Die Kuh im Dorf lassen
oder die Herausforderungen einer nach­haltigen Landwirtschaft in der Schweiz

Taschenbuch, 188 Seiten
Atlantis Literatur, Zürich 2024
978-3-7152-5037-3, CHF 24.90

www.atlantisliteratur.ch

Was du schneidest, was du gabelst

Viele trendige Bücher zu Ernährungsdiskussionen drehen sich um die eigene Gesundheit, prangern die Fleischwirtschaft an oder versteigen sich in der Esoterik. Nicht so Gereon Janzings Buch «Naturschutz auf dem Teller». Hier geht es um eine bewusste Entscheidung, mit dem Verzehr von regionalen Pflanzen- und Tierprodukten draussen vor der Tür eine Vielfalt an Lebewesen zu erwirken. Gereon, langjähriger Kuh- und Geissälpler, schreibt aus seinen persönlichen Erfahrungen mit Weidetieren und als forschender Geobotaniker. So verbinden sich die Ziegen mit den Kräutern und die Kräuter mit den Ziegen – das eine nicht ohne das andere. Und wer die Ziege dafür nicht ehrt und frisst, bekommt ein Janzinger Kopfschütteln.
Gerne rückt Gereon Lifestyle-VeganerInnen, Sofa-BesserwisserInnen oder praxisferne WissenschaftlerInnen zurecht, was bisweilen amüsant zu lesen ist. Etwas zäher zu erfassen sind die aneinandergereihten Wissenssplitter in kurzer Form. Oft würde einen eine Aussage näher interessieren, aber dann folgt bereits die nächste. Dagegen überrascht Janzing immer wieder mit klugen Gedanken: Wer Spargeln isst, schadet der Biodiversität; wer Margarine aus Sojaöl konsumiert, unterstützt die Kraftfutterproduktion; wer eine Hinterwälder Kuh verzehrt, fördert ihre Erhaltung. Du willst mehr wissen oder bist gegenteiliger Meinung? Dann kauf das Buch und lies. (gh)

Gereon Janzing
Naturschutz auf dem Teller
Warum Weideprodukte auf jeden Speiseplan gehören

Taschenbuch
oekom Verlag 2023
978-3-9872605-2-0, CHF 29.90

www.mitfreudeselbermachen.info

Vom Alant bis zur Zwiebel

Die Publikation der Kulturwissenschaftlerin Ursula Brunold-Bigler bietet eine «Wissens- und Anwendungsgeschichte» von der Antike bis in die heutige Zeit. Nach einer kurzen Übersicht zu den Schaugärten und Lehrpfaden, mit denen traditionelles und neues Heilpflanzenwissen an Einheimische und Tourist:innen vermittelt wird, widmet sich der zweite Teil anhand einer Vielzahl von mehr oder weniger bekannten Namen der Überlieferung des Kräuterwissens: vom römischen Arzt Dioskurides über Hildegard von Bingen bis zum Kräuterpfarrer Johann Künzle und zur «Gottesapothekerin» Maria Treben. Die Zusammenstellung macht dabei deutlich, dass es früher fast ausschliesslich Angehörige der universitär gebildeten Oberschicht waren, die das Wissen um die Heilkraft und die medizinische Anwendung von Kräutern weitertrugen. Dass Naturheilkunde auch eine problematische Nähe zu rechtsextremem Gedankengut haben kann, zeigt sich etwa bei Maria Treben, die Mitglied der Nationalsozia­listischen Deutschen Arbeiterpartei war, während Künzle zumindest offen mit den Nazis sympathisierte.
Im dritten und umfangreichsten Teil werden in alphabetischer Reihenfolge 212 Pflanzen vorgestellt, die in Graubünden verbreitet sind. Zu jeder Pflanze gibt es eine ausführlichere Beschreibung des durch die Jahrhunderte tradierten Heil- und Anwendungswissens. (an)

Ursula Brunold-Bigler
Kräuterland Graubünden
Eine Natur- und Kulturbeschreibung aus 20 Perspektiven

Gebunden, 432 Seiten, 264 farbige Abb.
hier und jetzt, Zürich 2023
978-3-03919-582-4, CHF 59.00

www.hierundjetzt.ch

Käse aus der eigenen Küche

2020 zum ersten Mal als Zusennin auf die Alm und 2023 ein Buch über Käseherstellung veröffentlichen? Die raketenschnelle Form von Wissensgenerierung in der komplexen Milchverarbeitungsmaterie beeindruckt. Ich stelle mir vor, dass es zwischen Milch und Sennautorin einen magischen Ini­tialmoment gegeben hat. Dazu hat die Österreicherin Marlene Kelnreiter viel durch den erfahrenen Senn im ersten Sommer, durch Lektüre, Ins-Kessi-Schauen bei Expert:innen und durch Praxisversuche gelernt. Ob Skyr oder Bergkäse: Für eine breite Produktpalette formuliert sie schlichte, verständliche Herstellungsschritte. Mengen und Geräte sind an die Möglichkeiten eines Haushalts angepasst. Nebenbei gibt es Wissen zur Geschichte der Almwirtschaft und Käseherstellung. Mit Käseverkauf und (restlos ausgebuchten) Käseherstellungskursen hat Käse auch losgelöst vom Kessi einen Platz im Leben der Autorin eingenommen. Zusätzlich arbeitet sie als Texterin und Kulturarbeiterin und liebt den Wechsel zwischen den Welten. (js)

Marlene Kelnreiter
Käseglück
Käse einfach selber machen

Gebunden, 168 Seiten, viele Fotografien
Löwenzahn Verlag, Innsbruck 2023
978-3-7066-2978-2, CHF 39.90

www.loewenzahn.at

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