Musik

Manege frei

Die «Alpentöne» kennt man, wenn man sie kennt: Ein buntes Nebeneinander von folkloristischen, klassischen, jazzigen Instrumentals, und Lieder, bei denen sich Klarinette, Querföte, Handorgel und Perkussionsutensilien die Hand reichen und ein «Ringel-Ringel-Reihe» tanzen. Mit den Stücken auf dieser CD wird der Melkstand mit etwas Fantasie zur Manege, der Melcher zum melancholischen Clown, der über das Melchgeschirr stolpert, die Kühe drehen federngeschmückt Runden, während der Senn mit den Zitzen jongliert. ln

Alpentöne:
Querschnitt durch das Festival ’13

 
Musiques Suisses
www.alpentoene.ch
www.musiques-suisses.ch

Heiteri Liedli und Stückli

Ein Tänzchen gefällig? Oder nur mit den Ohren zuckeln zur lüpfigen Musik? Schon viele Jahre sind sie unterwegs, der Multiinstrumentalist Dide Marfurt, die legendäre Jodlerin Christine Lauterburg, der schwyzerverörgelte Simon Dettwiler und der Tanzgeiger «Giigämaa» Matthias Lincke. Von ihren Wandermusikantenwegrändern haben sie ein Sammelsurium urchiger und heiterer Lieder und Tänze gebündelt – neue und alte Musiken aus dem Alpenraum. Spielfreudige Landstreicher in den Fussstapfen historischer Wandergeiger und Spielleute klopfen um Einlass in deine gute Stube. Gut, wenn der Boden glatt gebohnert ist, die Freunde nah und die Stühle an der Wand. Tanzt los mit Bein und Ohr. gh

Landstreichmusik:
Heiteri Schiibe

 
Matthias Lincke 2013
www.landstreichmusik.ch

Liedgut gewürzt mit Beatboxen

«Taar i nüd ä chli, taar i nüd ä Betzäli loschtig seh?» heisst es in einem traditionellen Appenzeller Lied, das auf dieser CD zu finden ist.

Sicher dürft Ihr – fühlt Euch bitte aber nicht dazu verpflichtet.

Viele der bearbeiteten Jodellieder wirken bemüht originell. Vorwitzige Texte werden mit prustenden Beatboxen unterlegt; live baut man auf die Ausstrahlung von Trachten und dynamische Choreografie.

Bei ruhigeren Liedern hört man, was in diesem Chor sonst noch steckt ausser Effekthascherei. Die jungen Stimmen der vier Frauen und fünf Männer passen bestens zusammen, das Repertoire – mit Liedgut in verschiedenen Sprachen – unterscheidet sich angenehm von schwülstigen Heimattümeleien vieler Jodelchöre.

Nur Mut; es braucht keine Faxen, damit man Euch gerne zuhört! (cs)

Hitziger Appenzeller Chor:
Ruggrooveli

 
Hitziger 2013
www.hitziger.ch

Weltmusik vom Handorgelsenner

«Die Zukunft Österreichs liegt in den Bergen», lässt Helmut Qualtinger im Intro verlauten. Der darauffolgende Inhalt seiner Rede ist für ungeübte Schweizerohren kaum verständlich. Dafür präsentieren sich die 12 Instrumentalstücke als klares Statement. Harfe, Handorgel, Cello und E-Gitarre verschmelzen zu tanzbaren, südamerikanisch angehauchten Rhythmen, zu bluesigen und sanften Melodien und nehmen einen mit auf eine musikalische Weltreise, bei der sich abwechslungsweise Herz und Beine rühren. (ln)

Herbert Pixner Projekt:
Quattro


Three Saints Records 2013
http://threesaintsrecords

Lauter Blumen in diversen Gärten

Nach dem Volksmusik-Sampler «Röseligarte» gehts jetzt höher hinauf zum Vrenelis Gärtli. Diesmal sind versammelt die Crème de la Crème der Neuen Schweizer Volksmusik: Klangcombi, Max Lässer, Helvetic Fiddlers, Töbin Tobler, Arkaday Shilkloper, Montferrine, Christian Zehnder, bArde, Marcel Oetiker, Ils Fränzlis da Tschlin, Hanneli-Musig, Noldi Alder, Albin Brun, Roberto & Dimitri, hornroh, Dou Räss-Gabriel, Geschwister Küng und Thierry Lang. Fast alle findet man auch sonst in unserer Musikauswahl. Das Pflanzen dieser Blumen in Ohren und Tanzbeine aus Vrenelis Garten ist für only fünf Franken zu haben. gh

Verenelis Gärtli

www.musiques-suisses.ch

Mix bis die Beine verwursteln

Pixner ist ein Tausendsassa auf seiner Handorgel. Zusammen mit seinen MitmuskerInnen Katrin Aschaber (Harfe), Werner Unterlechner (Kontrabass), Manuel Randi (Gitarre) mischt er Elemente aus Jazz, Blues, Volksmusik und Klassik in virtuosen Arrangements zu einem bunten Reigen lüpfiger und schwelgender Allerhandmusik. Manchnmal schunkelts, manchmal tanzbeinschwingts, manchmal akrobatets. Immer meliodiösets und das macht Freude. gh

Herbert Pixner Project:
Na und?

 
Aktiv Sound Studio 2012
www.herbert-pixner.com

Rosen mit Stacheln und ohne

Das Frischeste von Altem, was die Schweiz tönend zu bieten hat, ist auf «Röseligarte» versammelt. Hinter dem Begriff «Neue Schweizer Volksmusik» verbirgt sich keine Zusammenrottung schiefspielender Jazzer, sondern der Nidel de la Schlagrahm aktuell spielender VolksmusikantInnen: Hujässler, Alderbuebe, Oberwalliser Spillit, Duo Räss-Gabriel, Töbi Tobler, Swiss Ländler Gamblers und ein paar wichtige mehr. Es klingt vom Halszapfen-Jodel über horizontstreifender Trompete bis zur schunkelnden Dampfschiffahrt. Eingeweihte kennen sicher viele der Stücke, wer aber als InteressierteR von aussen ins Schaffen heutiger Volksmusik reinhören will, soll das hiermit tun. Die CD hat einen subventionierten Sonderpreis von fünf Franken und ist jeden Rappen wert. (gh)

Röseligarte
 
www.musiques-suisses.ch

Nichts heilig, aber manchmal eilig

Sulp verbraten alles an schweizerischer Volksmusik, was manchen heilig sein dürfte, mit dem Eifer der augenzwinkernden Geschmackslosigkeit und am liebsten auf dem Grillgestänge der glutenden Grossstadt. Irgendwas Verwursteltes wird da gebraten, etwas zwischen Klezmer, Blues, Kuhglockengeläut, Folklore-Schnulze und schottischem Hochmoor. Jazzig angehaucht und unbarmherzig frech. Da braucht es schon etwas Toleranz an der Lippe, wenn man mitpfeifen will. Und etwas Beharrvermögen, wenn man die Melodie halten will. Wem das gefällt: Lustig gluschtige Musik. gh

SULP:
urban tour

 
www.zytglogge.ch

Richtig fett Milch

Herbert Pixner wird als einer der kreativsten und innovativsten Harmonikaspielern im gesamten Alpenraum gehandelt. Das ist nicht nur hübsch Lob, sondern auch massiv Anforderung. «Bauern Tschäss» ist ausgefeilter als noch «Blus'n auf», verliert aber etwas von der früheren Unbekümmertheit. Die Wurzeln sind klar erkennbar: Blues, Walzer, Jazz, Volksmusik - Alles Heimatliche eben aus dem Passeier-Tal. Teils fäggt das Akkordeon zwischen den Pixner-Armen richtig los, der Bass (Werner Unterlechner) zupft den Stampfgroove, die Harfe (Katrin Aschaber) beschallt den Background. Es überrascht, wie gut sich Harfe und Harmonika ergänzen. Manche Kuh im Stall des Bauern wird sich noch etwas an den Tschäss gewöhnen müssen. Aber dann wird sie richtig fett Milch geben. gh

Herbert Pixner Projekt:
«bauern_tschäss»
{Power'n Jazz}

 
www.myspace.com/hpp

Beetgetrampel

Warum mir die Pflanzplätzen immer wieder von neuem gefallen: Sie spielen einfach unbekümmert gut. Zwei Örgeli, ein Bass und Freunde oder Gitarren und Klaviere. Es macht einfach Spass. Musik vom heimischen Pflanzplätz und nördlichen Auslanden. Was einfach lupfig ist und unverkrampft. Keine bemühenden Anlehnungen an Jazz und Avantgarde und doch freche und humorvolle Arrangements quer durch die Beete bekannter Lieder und Tänze. Einfach gelungen der Versuch des Sohnes Aeschbacher sich des Vaters «Stüdubärg» anzunehmen, eines der traurigsten und wehmütigsten Stücke neben dem «Moosruef» von Hans-Jürg Sommer. Eben einfach gut und einfach schön und genau deswegen. gh

Pflanzplätz:
querbeet

 
www.pflanzplaetz.ch

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