Arabische Stellensuchende

Wir werden seit ein paar Tagen von tausenden Anfragen arabischer Stellensuchenden überschwemmt, was die Stellenbörse zum erliegen brachte. Im Moment funktioniert sie wieder und wir sind vorsichtig optimistisch. Wichtig für Stellenanbietende: Kontakdaten ausblenden.

 
In arabischen sozialen Medien wird erzählt, man könne in der Schweiz gut Geld verdienen, unter anderem wird zalp.ch als Adresse für Jobsuchende angegeben. Dass es für Leute aus Drittstaaten illusorisch ist, auf einer Schweizer Alp einen Job zu erhalten, interessiert die Social-Media-Schlepper nicht. Hier ein Beispiel, wie die Arbeit in der Alpwirtschaft für die Stellensuchenden vorgestellt wird: www.instagram.com. In diesem Filmchen wird erzählt, es gäbe eine Gratishütte, 30 Euro die Stunde für 4 Stunden Kühe hüten.

Vor zwei Jahren hatten wir bereits einen Sturm auf die Stellenbörse, zu lesen unter: https://zalp.ch/zalpletter/internes-araberschturm

Wir raten den Stellen-Anbietenden, ihre Adresse zu verstecken. Dies kann man bei der Inseratenaufgabe mit Setzen eines Häkchens im Formular machen. Damit wird die Flut in der Mailbox und auf dem Handy etwas gebremst, allerdings ist trotzdem noch mit Anfragen zu rechnen.
 

Kontaktdaten ausblenden

Wir arbeiten an verschiedenen Möglichkeiten, die AraberInnen von unserer Stellenbörse fernzuhalten. Dadurch programmieren wir aber auch immer wieder kleine Fehler in die Börse. Wir entschuldigen uns. Und bitte, schickt unserem Programmierer eine Büchse Kaffee!


 
Statistik

Um sich die Flut an Anfragen vor Augen zu führen, nützt die Serverstatistik. Klickten sich am 20. Januar gut 200’000 BenutzerInnen auf unsere Website ein, waren es am 21. Januar über 1 Million und am darauffolgenden Tag über 5 Millionen. An diesem Tag wurden mehr als 100 GB Daten vom Server gezogen.

 
Auch der Mailserver hat viel zu tun. Wir bekommen alle paar Minuten eine Jobanfrage per Mail, teilweise mit angehängtem Lebenslauf. Morgens ist unsere erste Arbeit, 150 bis 200 Mails zu löschen. Denn darauf zu antworten, überfordert uns und macht gemäss unseren Erfahrungen vor zwei Jahren keinen Sinn. Die Hoffnungen der NordafrikanerInnen, sich einen Job zu ergattern, ist grösser als die Vernunft, einzusehen, dass dies für Leute aus Drittstaaten nicht möglich ist. Ausser man ist Arzt oder Ärztin – hierfür gibt es Job-Kontingente.

 


Wenn man auf dem Server nachschaut, woher die AraberInnen kommen, steht Ägypten an erster Stelle. Wo per facebook und instagram die Nachricht überall verteilt werden, können wir nicht sehen.

 


Wenn wir die Stellenbörse erhalten wollen, müssen wir die AraberInnen aussperren. Da gibt es wenige Möglichkeiten, die wir am einsetzen sind. Allerdings können diese auch umgangen werden.

Wir wissen, wie wichtig die Stellenbörse für die Alpwirtschaft ist. Der ganze Schlamassel tut uns leid – wir knirschen mit den Zähnen. Und arbeiten weiter an Verbesserungen.

 


Am Rande: In der Südostschweiz ist ein Artikel zum Thema publiziert worden. Wer sie abonniert hat, kann hier lesen: www.suedostschweiz.ch[...]stellenboerse
Dazu wollte Tele Südostschweiz vorbeikommen und der BLICK ein Interview machen. Beides haben wir ohne zu danken abgelehnt. Wir denken: Trotz aller Unbill auf der Alp-Stellenbörse gibt es noch Wichtigeres von der Welt zu berichten.