Bauernkultur für auf die Alp

In den medienflauen Sommermonaten bringt die Kulturzeitschrift du eine Doppelnummer über die Bauern diesseits und jenseits der einzigen Grenze Europas. Eine Gelegenheit zum Lesen.


                        
                            
                        
                            
                                
                            
                        
    


                        
                    

                    
                

Auf dem Titelbild schauen zwei europäische Sennenbuben und eine braune Kuh in diverse Richtungen. Ähnlich geht es im Innern des Heftes weiter. Erkundigungen durch die bäuerliche Kultur im In- und Ausland offenbaren, wer uns das Futter auf dem Teller beschert. Dabei geht es ebenso um wirtschaftliche, politische wie auch um heimatliche Themen.

Die Bauern produzieren, wollen verdienen, brauchen Tiere und Pflanzen dazu, den Handel, die Transporteure und schlussendlich Konsumenten, die kaufen und essen. Ein nahrhaftes Netz. In der du-Nummer kommt das Getreide aus Ungarn, der Wein aus Italien, das Fleisch aus England. Europäische Reportagen über Bauersleute wie bei uns. Manches wird einfach besser verstanden, in dem man es zu verstehen versucht. Auch in Europa sinkt die Kurve der Bauernbetriebe gegen Null und propagiert wird der Strukturwandel als Lebensbeschäftigung. Doch Veränderungen an sich bedeuten noch keine Qualität.

Die Ernährungsfrage (für die Bauernschaft auch die Produktionsfrage) ist letztendlich eine Überlebensfrage. Fünfzehn Portraits zeigen das Bauernsein in der Schweiz, die einen jammern, die andern jauchzen, die meisten leben skeptisch. Nicht alle wollen mit der Zukunft zu tun haben und wenige wissen, wie es weitergeht, aber Franz Fischler meint: "Solange wir essen, wird es Bauern geben."

Kein Artikel gibt es zur Alpwirtschaft, dafür gibt's ja die zalp. Weltoffenen Älpler und Älplerinnen ist aber eine reiche Lektüre gewiss, den anderen ist sie unbedingt zu empfehlen. Schliesslich sieht man auf den Gipfeln am weitesten ins Land hinaus, bei klarer Sicht auch über die Grenze.

Das du ist lesbar auf Liegestühlen in Rimini wie auch auf Heumatten im Kuhstall. Wir preisen es als Mitbringsel bei Alpbesuchen an. Wer schon alles hat, hat das du verdient.
 


du
Die Zeitschrift der Kultur
Doppelheft im Juli/August 2002, Nr. 728
Europas Bauern. Unser täglich Brot.

www.du-magazin.com