Es muss nicht immer Hasel sein

Es ist Zeit für Hirtenstöcke!

Bald strömen die Säfte wieder! Daher ist es Zeit, sich den Hirtenstock zu holen, auch wenn die Alp noch in weieieieieiter Ferne liegt und tieieieieief unterm Schnee. Also auf zu den Hecken und Waldrändern, immer mit dem Sackmesser im Sack.

Jetzt!

Die Hirtenhilfen wussten es schon 2015: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für das Zuschneiden eines Hirtenstabes: «Der Hirtenstab ist ein nützlicher und treuer Begleiter der Hirten und Hirtinnen bei der alltäglichen Arbeit. Der Hirtenstab dient zum Abstützen im steilen Berggelände, er ist der verlängerte Arm beim hüten der Tiere und lose hängende Litzen lassen sich mit dem Hirtenstab ohne eklige Stromstösse wieder in die Plastikpfähle einhängen – praktisch! Ja und beim Schwatzen mit Hirtenkollegen kann man sich lässig an ihm abstützen. Tipp: Nicht zu kurz schneiden, am besten in der eigenen Körpergrösse. Schälen tut dem Stab meistens nicht wirklich gut, aber natürlich kann man ihn verzieren.»
Wir ergänzen: Mit dem Hirtenstock schlägt man den Bazger zum Zuhirten, den Zuhirten zum Hirten. Oder man schlägt die dumme Kuh, das bockige Rind, den faulen Hund. In langweiligen Zeiten schnitzt man Edelweisse in die Rinde, macht Kerben für erlebte Liebeskummer oder übt Jonglieren:

Zu den Hölzern

Rose
Einen einigermassen gerade wachsenden Rosenstrauch zu finden ist selten, meist sind die Triebe gebogen. Rosen wachsen bevorzugt auf kalkhaltigen Böden, kommen in Hecken und an Wegrändern vor. Das Holz ist zäh, die Rinde vornehm gestreift. https://de.wikipedia.org/wiki/Rosen

Liguster
Ligusterstöcke sind hart, unnachgiebig, zäh und gehören zu den Ölbaumgewächsen. Ideal für einen Hirtenstock. Da sie vor allem in Gartenhecken wachsen, findet man gerade gewachsene Triebe leicht, sofern man sich in fremde Gärten wagt. https://de.wikipedia.org/wiki/Liguster

Schwarzdorn/Schlehdorn
Mein Lieblingsstock. Schwarzdorn ist hart und ausdauernd. Die hellen Augen der Seitentriebe strahlen in Kombination mit der dunklen Rinde ein hübsches Muster auf den Stock – da ist eine zusätzliche Verzierung mit dem Messer unnötig. Schwarzdorn ist häufig in Hecken und an Wegrändern zu finden. Allerdings sind lange, gerade gewachsene Stämme selten. Im Sommer schützen seine Stacheln die Schlehen vor grossen Zwetschgenfressern, im Winter vor hirtenstockwütigen HirtInnen. https://de.wikipedia.org/wiki/Schlehdorn

Weissdorn
Ähnlich dem Schwarzdorn, aber weniger hübsch gekleidet. https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fdorne

Hartriegel
Zählebig, belastbar, stabil. Wächst in Gärten und in Hecken, kommt häufig vor. Und wenn er wächst, dann ist er kaum zu vertreiben. Da er schnellwüchsig ist, ohne Dornen und mit wenigen Seitentrieben, spaltet er leichter auf als z.B. der Schwarzdorn. Eine Verstärkung durch Umwickeln des Stockendes mit einem Draht kann nicht schaden. https://de.wikipedia.org/wiki/Hartriegel

Eibe
Hart, mit hoher Spannkraft und etwas schwer. Das Holz des Bogens der Armbrust Wilhelm Tells. Kommt in dunklen, abschüssigen Wäldern vor und in Villengärten. Giftig sind Rinde, Nadeln, Samen – genug giftig um ein Ross zu fällen. Ein eigenwilliger Stock, der nicht zu jeder Hirtin, zu jedem Hirten passt, aber ein langjähriger Begleiter. https://de.wikipedia.org/wiki/Eiben

Hirtenstock machen

Es gibt Leute, denen muss man alles sagen, die kommen nicht selber drauf: https://de.wikihow.com/Einen-Wanderstock-herstellen und: http://tarmes.at/wanderstabe/

Hirtenstock kaufen

Es gibt Leute, die meinen, alles sei zu kaufen – und damit haben sie nicht unrecht: Hirtenstöcke werden in Varianten angeboten; ausziehbar, geflammt, mit gebogenem Handgriff oder mit Lederschlaufe. Beim Hirtenstock-Hersteller ihres Vertrauens oder bei Amazon: https://www.amazon.de/hirtenstock/s?ie=UTF8&page=1&rh=i%3Aaps%2Ck%3Ahirtenstock