Mastitis: Kein Wundermittel gegen die Kuhkrankheit Nummer Eins

Die Euterentzündung (Mastitis) ist viel verbreiteter als gemeinhin angenommen. Und sie verursacht viel höhere Schäden als man denkt. Um sie in den Griff zu bekommen, muss man die Krankheit näher kennen und einige Verhaltensregeln beherzigen, besonders beim Melken. Der FiBL-Tierarzt Michael Walkenhorst vermittelt die nötigen Kenntnisse und Tipps.


                        
                            
                        
                            
                                
                            
                        
    


                        
                    

                    
                        
Vormelken. Foto Agrofot

5–4–7–4, das ist die «Zauberzahl» von Professor Peter Rüsch (Bundesamt für Veterinärwesen; Präsident des Rindergesundheitsdienstes) zur Mastitisrate in der Schweiz: Jede 5. Kuh hat während der Laktation eine akute Euterentzündung (Mastitis), jede 4. Kuh leidet an mindestens einem Viertel an einer chronischen Mastitis, jede 7. Kuh wird aufgrund einer unheilbaren Mastitis ausgemerzt und jede 4. Tankmilch-Ablieferung weist einen erhöhten Gehalt an Staphylococcus aureus auf, einem der zurzeit bedeutendsten Mastitiserreger in der Schweiz. Verschiedene internationale und nationale Untersuchungen zeigen, dass diese Rate im biologischen Landbau zumindest nicht niedriger liegt.

Wirtschaftliche Bedeutung – was kostet Mastitis?

Hochgerechnet aus der Zauberzahl, verursacht die Mastitis durchschnittliche Kosten von Fr. 350.– pro Jahr und Kuh – bezogen auf alle Kühe, die gesunden sind mit eingerechnet! Für alle Milchviehbetriebe der Schweiz bedeutet das einen wirtschaftlichen Schaden von rund einer Viertel Milliarde Franken (Rüsch, 2000). Für Deutschland rechnet man mit einem Mastitis-bedingten wirtschaftlichen Schaden von rund 2 Milliarden Mark (Hamann, 1998).

Definition – was ist Mastitis?

Mastitis ist die Entzündung der Milchdrüse; sie kann bei allen Säugetieren auftreten. Bei der Milchkuh kann jedes einzelne Viertel unabhängig von den anderen von Mastitis betroffen sein.
Wie jede Entzündung ist auch die Mastitis ein Ausdruck der körpereigenen Abwehr, die versucht, einen krankhaften Prozess in den Griff zu bekommen und die Gesundheit wiederherzustellen.
Wir sprechen von einer Entzündung, wenn einige Erscheinungen (Symptome) wie Rötung, Schwellung, Schmerz, vermehrte Wärme vorliegen, und auch bereits, wenn sich bestimmte Abweichungen im Aussehen oder der Zusammensetzung der Milch zeigen.
Bei den monatlichen Milchleistungskontrollen der Zuchtverbände wird unter anderem der Zellgehalt der Milch gemessen. Aber Achtung: Hierbei handelt es sich immer um die Mischmilch aus allen vier Eutervierteln und damit nur um einen Anhaltspunkt, der weitergehende Untersuchungen nötig macht.
Bis auf einen sehr kleinen Teil (abgestorbene oberflächliche Zellen des Drüsengewebes oder der milchabführenden Wege) handelt es sich bei Zellen in der Milch um aus dem Blut in die Milch übergetretene Zellen des körpereigenen Abwehrsystems. Überschreiten diese eine gewisse Konzentration in der Milch, ist dies ein Zeichen einer Entzündung. Die hier vom IDF (International Dairy Federation = Internationaler Milchwirtschaftsverband) aufgrund zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen definierte Grenze liegt auf Ebene des Viertels bei 100’000 Zellen pro Milliliter Milch.

Ursache – woher kommt Mastitis?

Die Milch ist nach heutigem Erkenntnisstand ein steriler Saft. Grundlage dieser Erkenntnis ist, dass sich in der Regel nur in Vierteln mit Entzündungserscheinungen Keime, so genannte Mastitiserreger, finden lassen. Selbstverständlich ist dies keine mathematische, sondern eine medizinische Regel, die durch Ausnahmen bestätigt wird.

Die Mastitiserreger sind jedoch nicht als die eigentliche Ursache der Mastitis zu sehen. Ein Grossteil der heute bekannten Erreger sind Keime, die auch in der Umwelt der Tiere vorkommen und zum Beispiel auf der Haut keinerlei Erkrankungen verursachen. Die Ursache von Mastitis liegt vielmehr in den Umständen, die dazu führen, dass Mastitiserreger ins Euter eindringen und sich darin vermehren können.

Die Erreger haben grundsätzlich drei Möglichkeiten, ins Euter einzudringen:

  • über Zitzenverletzungen

  • über das Blut (selten) und

  • über den Strichkanal (am häufigsten).

Der Strichkanal ist durch einen Muskel verschliessbar und innen mit einem speziellen Überzug ausgekleidet, der das Anhaften für Bakterien erschwert und auch keimabtötende Stoffe enthält. Es handelt sich also um passive Abwehrmechanismen, die ein Eindringen von Keimen in das Euter vermeiden sollen. Je länger der Strichkanal ist, umso wirksamer sind diese Mechanismen. Die moderne Zucht auf Maschinentauglichkeit und Leichtmelkigkeit hat dazu geführt, dass Zitzen und damit auch Strichkanäle (beide sind genetisch eng aneinander gekoppelt) immer kürzer und die Schliessmuskeln immer schwächer geworden sind. Mit dieser Zucht wurde den Erregern im wahrsten Sinne des Wortes Tür und Tor geöffnet. Ein Grössenvergleich: der Zitzenkanal steht nach dem Melken für ein Bakterium so weit offen wie ein Tunnel von 15 Meter Durchmesser für einen Tennisball.

Als Erreger werden Bakterien, Pilze und sogar Algen gefunden, wobei die Bakterien zurzeit die wichtigste Rolle spielen. Unter den Bakterien wiederum haben die Kokken, ein Tausendstel Millimeter kleine kugelförmige Bakterien, die grösste Bedeutung. Sie lassen sich in Staphylokokken und Streptokokken aufteilen. Der derzeit in der Schweiz bedeutendste Mastitiserreger, vornehmlich für subklinische Mastitiden, ist Staphylococcus aureus.

Neben dem Erreger des gelben Galts, Streptococcus agalactiae, zählt Staphylococcus aureus zu den Erregern, die sich auf das Leben im Euter spezialisiert haben. Diese Bakterien verbreiten sich vornehmlich mit der Milch (beim Melken, über die Hände des Melkers oder über die Maschine). Insbesondere bei Lufteinbrüchen während des Melkens, beim Ansetzen oder Abnehmen des Melkzeuges können die Bakterien katapultartig durch den Strichkanal ins Euter geschleudert werden. Solche Lufteinbrüche sind durch Zisch- oder Schlürfgeräusche deutlich hörbar.

Andere Erreger, auch umweltassoziierte Keime genannt, «verirren» sich in die Milchdrüse. Sie dringen hauptsächlich während der Zwischenmelkzeit ins Euter ein und stammen zum Beispiel von unsauberen Lägern. Wenn sie sich an der äusseren Öffnung des Zitzenkanals ablagern und sich schnell vermehren, können sie unter Umständen den ganzen Kanal besiedeln und so auf die Milchdrüse übergreifen. Dies gelingt ihnen umso besser, je kürzer und weiter der Zitzenkanal ist. Zu diesen Erregern zählen neben verschiedenen anderen Staphylokokken und Streptokokken auch Escherichia coli (in der Regel für lebensbedrohliche Euterentzündungen, die so genannte Kolimastitis verantwortlich).

Einmal ins Euter eingedrungen, können sich Mastitiserreger in der Milch vermehren. Sie setzen dabei Giftstoffe frei oder zerstören Eutergewebe, was wiederum die körpereigene Abwehr auf den Plan ruft – die Zellzahlen steigen.

Nicht immer bringt eine mikrobiologische Untersuchung das richtige Ergebnis: Nicht alle Erreger werden kontinuierlich in der Milch ausgeschieden und nicht alle Erreger lassen sich bei Routineuntersuchungen erfassen. Auch ist trotz peinlichster Sauberkeit bei der Probeentnahme nicht immer auszuschliessen, dass Bakterien als Verschmutzung in die Milchprobe gelangen. Dennoch gibt die mikrobiologische Untersuchung wesentliche Anhaltspunkte für die Therapie und die Heilungsaussichten von Euterentzündungen. Es sollte also grundsätzlich vor jeder Therapie eine Milchprobe entnommen und untersucht werden.

Therapieerfolg – kann man Mastitis heilen?

Das aktive körpereigene Abwehrsystem im Euter besteht im Wesentlichen aus Zellen, die Erreger fressen und in sich vernichten, sowie aus Substanzen, die ins Euter abgegeben werden, um Erreger am Wachstum zu hindern oder auch direkt zu schädigen. Die Abwehrzellen haben es im Euter beziehungsweise in der Milch besonders schwer. Zum einen können sie nicht unterscheiden, ob sie Bakterien aufnehmen oder aber Milchbestandteile, wie etwa Fetttröpfchen. Zum andern haben es die Abwehrzellen teilweise mit Erregern zu tun, die in der Lage sind, sich in ihnen (!) zu vermehren – Erreger also, die gegen das Abwehrsystem immun sind. Erschwerend kommt hinzu, dass insbesondere bei stoffwechselgeschädigten Tieren die Aktivität von Abwehrzellen erheblich herabgesetzt ist.
Die Therapie ist abhängig von der Ausprägung der Mastitis (siehe auch Kasten: Ausprägungen der Erkrankung). In jedem Fall sollte mit dem Hoftierarzt Rücksprache gehalten werden. Liegen akute Entzündungserscheinungen vor (Rötung, Schwellung, vermehrte Wärme und Fieber), so ist primär Kühlen und häufiges Ausmelken die Methode der Wahl. Fehlen akute Entzündungserscheinungen, können neben dem Ausmelken, aber anstelle des Kühlens, auch Salben zur Anwendung kommen, welche die Durchblutung fördern.
Die überwiegende Anzahl an therapeutischen Behandlungen, bei allen Ausprägungen von Mastitis, werden heute mit Antibiotika gemacht.
Die Heilungsraten sind im Allgemeinen schlecht und werden zunehmend unbefriedigender. Durch den umfangreichen Einsatz von Antibiotika (auch als Trockensteller) entwickeln die Bakterien Resistenzen oder andere Mechanismen, sich in Sicherheit zu bringen: Staphylococcus aureus kapselt sich ins Eutergewebe ein oder vermehrt sich innerhalb von Abwehrzellen. In wissenschaftlichen Veröffentlichungen werden die Heilungsraten durch Antibiotika nur noch im Bereich von 16 bis 30 Prozent angegeben. Die Erfolge homöopathischer Therapie sind vergleichbar unerfreulich. Es werden allerdings auch Selbstheilungsraten von bis zu 30 Prozent festgestellt.
Nur einige wenige Erreger können heute noch wirksam antibiotisch bekämpft werden. Hierzu gehört der Streptococcus agalactiae, der Erreger des Gelben Galts. – Er ist denn auch in der Schweiz schon nahezu ausgestorben.
Für die Therapie ist es also unerlässlich, zuvor eine Milchprobe zu entnehmen und auf Mastitiserreger untersuchen zu lassen. Nur so lässt sich erstens eine geeignete Therapie einleiten und zweitens der Erfolg dieser Therapie hinterher abschätzen.
Unsinnig wäre es zum Beispiel, bei einer unspezifischen Mastitis ein Antibiotikum gegen einen Erreger einzusetzen, der gar nicht beteiligt ist. Bei Pilzinfektionen kann der Einsatz eines Antibiotikums sogar schwerwiegende Folgen haben: Pilze fühlen sich in der Umgebung von Antibiotika in der Regel sehr wohl.
Insbesondere bei hochakuten Mastitiden birgt der Einsatz von Antibiotika die Gefahr, dass durch zerstörte Erreger in grossem Umfang Giftstoffe freigesetzt werden, was die Entzündung durchaus auch verschlimmern kann.

Bekämpfung – wie bekommt man Mastitis in den Griff?

Wenn irgend jemand in Ihren Stall kommt und behauptet, er oder sie habe das Wundermittel gegen Mastitis gefunden (im Sinne von: «einmal gefüttert, gespritzt oder eingerieben», «nur dieses Zusatzteil zur Melkmaschine montiert, und alle Mastitisprobleme sind für die Zukunft behoben»): Glauben Sie ihr oder ihm nicht.
Wichtiger als Therapieversuche und Wundermittel sind Massnahmen, den
Bestand möglichst gesund zu machen (Bestandessanierung) und gesund zu erhalten (Bestandesbetreuung).
Die Sanierung von Bestandesproblemen erfordert höchste Konsequenz und Ausdauer, denn vor Ablauf von zwölf bis achtzehn Monaten ist kaum ein Effekt zu erwarten. Die Aussichten, den «Patienten Bestand» zu heilen, sind dann aber weitaus besser als die Aussichten, über Einzeltherapien den «Patienten Kuh» zu heilen.
In Zusammenarbeit mit dem Hoftierarzt sollte zunächst ein Konzept für die Bestandessanierung, später eins für die Bestandesbetreuung erarbeitet werden. Bei speziellen Fragen kann man auch den Rindergesundheitsdienst beiziehen.
Die Bestandessanierung beginnt mit der Optimierung aller Faktoren, die mit der Eutergesundheit in Verbindung stehen. Ein optimal gestaltetes Lebensumfeld ist zudem Grundlage für jegliche Therapie, da diese immer auch auf die körpereigene Abwehr und die Selbstheilungskräfte angewiesen ist.
Bei in diesem Sinne unbelasteten Tieren zeigte sich in der Auswertung einer Studie, die das FiBL in Zusammenarbeit mit einem grösseren Milchviehbetrieb im ostdeutschen Bundesland Brandenburg durchgeführt hat, eine deutlich bessere Wirksamkeit auch der homöopathischen Therapie.
Die Fütterung sollte in allen Bereichen dem Bedarf der Milchkuh entsprechen und wiederkäuergerecht sein, um das körpereigene Abwehrsystem leistungsfähig zu halten. Eine laktierende Kuh soll nie vor einem leeren Trog stehen.
Grundsatz der Haltung ist ein kühler, luftiger, aber zugluftfreier Stall mit trockenen, weichen und sauberen Liegeflächen, Weidegang und Winterauslauf.
Der Einfluss der Melktechnologie wird oft überschätzt; die Melkarbeit und der Umgang des Melkers mit dem Tier sind weitaus wichtigere Faktoren (siehe Kasten: Mit exzellenter Melkarbeit). Dennoch, bei speziellen Problemen ist die Melkmaschine von einer unabhängigen Fachperson prüfen zu lassen: etwa wenn ein grosser Teil der Kühe beim Melken auf den Hinterbeinen trippelt; wenn oft Melkzeuge abgeschlagen werden; wenn die Tiere nicht mehr richtig leer werden; wenn sie nicht freiwillig in den Melkstand kommen.
Ziel der Bestandessanierung ist es, den Bestand als Patienten zu heilen, das heisst gesunde Tiere gesund zu behalten, leicht oder erst kurzfristig erkrankte Tiere zu heilen und unheilbare chronisch erkrankte Tiere aus dem Stall zu nehmen. Die Bestandesbetreuung dient anschliessend dazu, den Bestand gesund zu halten. Nur so lässt sich langfristig die Mastitis aus dem Betrieb verbannen.

Michael Walkenhorst, FiBL

 

350 Franken pro Kuh! Mastitis verursacht enorme Kosten


Aufwandsvermehrung  

 
Fr. 100.–

 

 

Tierarztkosten

Fr. 60.–

 

Kosten für den Zukauf von Tieren

Fr. 50.–

Ertragsminderung  

Fr. 240.–

 

 

Milchverlust durch Wartezeit nach Antibiotikagabe Milchverlust durch verminderte

Fr. 80.–

 

Leistung der Kuh

Fr. 110.–

 

weniger Verkauf von Zuchttieren, da neben dem Zukauf von Tieren auch vermehrt Jungtiere für den eigenen Bestand zurückgehalten werden müssen

Fr. 50.–

 

Mastitis – die verschiedenen Ausprägungen der Krankheit

Wenn eines oder gar mehrere der Symptome Rötung, Schwellung, Schmerz und vermehrte Wärme mit den fünf Sinnen des Menschen ohne Hilfsmittel zu erkennen sind oder wenn sich Abweichungen im Milchsekret zeigen wie Flocken, Gerinnsel, dann spricht man von einer klinischen Euterentzündung. Sind die Symptome besonders heftig und mit Fieber oder beispielsweise Fressunlust der Kuh verbunden, handelt es sich um einen akuten Fall.

Von viel grösserer Bedeutung sind jedoch die Erkrankungen, die keine so offensichtlichen Entzündungserscheinungen aufweisen. Sie stellen das grösste Problem dar und lassen sich nur durch Hilfsmittel wie den Schalmtest oder mit Labormethoden (Zellzahlbestimmung, Erregernachweis) feststellen.

In vielen Fällen findet sich durch eine mikrobiologische Laboruntersuchung von Viertelgemelksproben ein Erreger als für die Entzündungserscheinungen verantwortlicher Keim. Ist dies der Fall in Verbindung mit einer Zellzahl von über 100’000 Zellen pro ml, handelt es sich um eine subklinische Mastitis.

Selten, allerdings mit steigender Tendenz werden auch Bakterien in Vierteln gefunden, in denen es (noch) keine Zellzahlerhöhung gibt, man spricht dann von einer latenten Infektion.

Lässt sich trotz mehrfacher Untersuchung kein Erreger, aber immer eine erhöhte Zellzahl (über 100’000 pro ml) ausmachen, wird diese Form unspezifische Mastitis genannt. Je nach Heftigkeit der Entzündungserscheinungen spricht man dann von einer klinischen oder subklinischen unspezifischen Mastitis. Die Ursache dieser Art von Entzündung ist bis heute weitgehend unbekannt.

 

Melken planen

  • Eutergesundheit kontinuierlich beobachten und übersichtlich aufzeichnen (regelmässige Schalmtestkontrollen, Einzeltierzellzahlen der Zuchtverbände, klinische Euterentzündungen, Ergebnisse bakteriologischer Milchprobenuntersuchungen).

  • Melkreihenfolge nach Massgabe der Eutergesundheit festlegen: gesunde Rinder – gesunde Kühe – erkrankte Tiere.

  • Behandelte Tiere mit einem sauberen separaten Melkzeug melken. Wer behandelte Tiere einfach als letzte nach den kranken melkt, verursacht gleich wieder Neuinfektionen und macht so die Behandlung nutzlos!

Melkzeit beginnen

  • Ruhige Melkatmosphäre schaffen.

  • Melkanlage in Betrieb nehmen.

  • Hände waschen

Melken der einzelnen Kuh

  1. Aggregat griffbereit in Betrieb nehmen.

  2. Erster Handgriff am Tier: Vormelken in Vormelkbecher.

  3. Euter reinigen mit Einmalpapier (ein Tier, ein Papier!).

  4. Anrüststimulation bis Zitze prall: Vom ersten Handgriff am Tier (inklusive Reinigungsvorgang) sollten 60 bis 90 Sekunden für die Stimulation verwendet werden.

  5. Ansetzen der Zitzenbecher in korrekter Positionierung ohne Lufteinbrüche.

  6. Melkmaschine arbeiten lassen: Melkzeit abhängig von Milchmenge und Milchfluss (hormonelle Bereitschaft zur Milchabgabe maximal 8 Minuten! Blindmelken vermeiden).

  7. Kontrollgriffe an alle vier Euterzisternen, maximal 30 Sekunden maschinelle Nachmelkzeit.

  8. Vakuumabschaltung.

  9. Warten, bis das Melkzeug vom Euter in die Hand gleitet; Lufteinbrüche unbedingt vermeiden.

Als unterstützende Massnahme kommt während der Mastitis-Sanierungsphase das Zitzentauchen in Frage. Es soll in Absprache mit dem betreuenden Tierarzt praktiziert werden, natürlich mit geeignetem Mittel und geeigneter Apparatur. Die Zitzen müssen innert 30 Sekunden nach Abnehmen des Melkzeugs zu 2/3 ihrer Länge kurz eingetaucht – und also rundherum mit dem Zitzentauchmittel benetzt – werden.

 


Der Zellzahlexperte Michael Walkenhorst vom FiBL findet die zalp.ch eine gute Sache. Was er vermisst, ist ein Artikel über Euterprobleme. Dieses Problem hat er just selber gelöst, was die zalp.ch zu folgendem Beitrag verholfen hat, der zuerst in "bio aktuell" Nr. 9/2000 veröffentlicht wurde.
"bio aktuell" wird gemeinsam vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL (Frick) und von der BIO SUISSE (Basel) herausgegeben. Probenummern und Abonnemente sind zu erhalten unter Tel. 062 865 72 72
Herzlichen Dank der zalp.ch-Redaktion an obige Adresse sowie an Agrofot, Hans Reusser, 5621 Zufikon für die Fotos!