Filme

Anders als die Väter

Der Film handelt von vier Pionier-Bauernbetrieben im Kanton Bern, die schon im letzten Jahrhundert auf exotische Grossviehhaltung umgestellt haben. Vorgestellt werden innovative Bauern, welche die Pfade ihrer Väter verliessen und einen neuen Weg eingeschlagen haben. Sie halten Tiere, die wir meist nur vom Zoo oder von Reisen in ferne Länder kennen: Bisons, Wasserbüffel, Lamas, Alpakas, schottische Hochlandrinder und Rentiere. Die auffallenden Herden finden sich verstreut über den Kanton Bern, und unsere Besuche führen von Les Prés d’Orvin im Berner Jura über Uetendorf bei Thun nach Aeschi ob Spiez bis hin nach Schangnau im Emmental. Pressetext

Anders als die Väter
 
Dokumentarfilm
Regie: Hugo Sigrist
Schweiz 2017
Schweizerdeutsch
85 Min.
www.moviebizfilms.com

Den Gefilmten das Wort geben

Murers bekanntester Film ist natürlich «Höhenfeuer», der die innere wie äussere Enge eines taubstummen Bauernjungen auf einem abgelegen Berghof erzählt und die Frage stellt: Wie formt eine Landschaft die Menschen, die darin arbeiten und leben? Murer gab im Film aus dem Jahr 1985 eine Antwort, die keinen Schlusspunkt hatte und daher für alle Zeiten offenblieb. Noch zehn Jahre früher hatte er den Gefilmten das Wort überlassen. In «Die Bergler …» erklären uns Urner Älpler und Bergbauern ihre Welt. Heute ist dieser Film ein Zeitdokument, nicht nur der darin verewigten Urner Grinden wegen, sondern auch aufgrund des damals richtungsweisenden Stils des zuhörenden, zuschauenden Dokumentarfilms. Im Film «Der grüne Berg» tritt ebenfalls die Bevölkerung auf die Bühne. Im nidwaldischen Wellenberg sollte ein Atommülllager gebaut werden, Murer dokumentiert den Widerstand.

Die drei DVDs kommen im Schuber zusammen mit einem Büchlein voll gescheiter Anekdoten zu Murers Schaffen und Wirken für den Schweizer Film. gh

Die Berg-Trilogie
«Wir Bergler in den Bergen sind eigentlich nicht schuld, dass wir da sind» 1974, «Höhenfeuer» 1985, «Der grüne Berg» 1990
 
Drei DVDs mit Begleitbuch im Kartonschuber
Regie: Fredi M. Murer
Schweiz 1974 – 1990
www.trigon-film.org

Bauer Unser

Der Dokumentarfilm zeigt gleichermassen ungeschönt wie unaufgeregt, wie es auf Österreichs Bauernhöfen zugeht und wie Wirtschaftspolitik und Gesellschaft immer öfter vor der Industrie kapitulieren. Tausende Bauern haben heute ihren Beruf aufgegeben oder wirtschaften heute im Nebenerwerb. Die verbliebenen sind gewachsen, haben sich spezialisiert, ihre Produktion intensiviert, investiert. Doch selbstbestimmte Bauern sind selten geworden. Ein einst stolzer Stand steckt in einem System aus Zwängen, Abhängigkeiten und Propaganda, dem auch die offizielle EU-Politik zuarbeitet. Pressetext

Bauer Unser
Billige Nahrung – teuer erkauft
 
Dokumentarfilm
Regie: Robert Schabus
Österreich 2016
Österreichisch
92 Min.
www.filmladen.at

Weg mit Horn weg!

Engagierter Film gegen das Enthornen der Kühe. Am Beispiel zweier Bauernfamilien aus dem Allgäu wird gezeigt, wie sich Bauersleute aus dem System von «immer mehr, immer effizienter, immer rationeller» ausklinken und ihren eigenen Vorstellungen nachgehen. «Lasst mich Bauer sein, früher war ich Zerstörer», sagt Franz-Josef Kögel, der eine Bauer. Der Film erklärt die Gründe und Geschichte des Enthornens und warum damit die Würde der Tiere und der Bauern draufgehen. Seine Message ist klar: Der schlaue, zeitgemässe Bauer enthornt nicht mehr.

Das liebe Rindvieh
Dokumentarfilm

Regie: Bertram Verhaag
Deutsch
45 Min., DE 2014

CH-Bestellungen bei
Armin Capaul, 032 493 30 25

Wenn’s chrooset und rumplet

Seit jeher spielt die Waldwirtschaft im Berggebiet eine wichtige Rolle. Ohne Schutzwald, Bauholz und Heizmaterial wäre das Leben dort wohl nur schwer möglich gewesen. Die Holzernte ist auch heute noch, allen modernen Maschinen zum Trotz, gefährliche Schwerarbeit. Doch wie nur haben die Altvorderen geholzt, die ohne all diesen Komfort arbeiten mussten? Das macht in eindrucksvoller Weise der Film «Wenn’s chrooset und rumplet» sichtbar. Die Protagonisten Franz und Toni Walker aus Flüelen zeigen, wie das Holzen im Bergwald zu Vaters Zeiten funktionierte, und spätestens wenn riesige Bäume, von Hand gefällt, als Stamm zu Tale gereistet werden, vergisst man, dass es sich eigentlich um einen Amateurfilm handelt. Absolut sehenswert! aw

Wenn’s chrooset und rumplet
Holzen im Bergwald wie zu Vaters Zeiten
Dokumentarfilm
 
Regie: Toni & Franz Walker
DVD Schweizerdeutsch
53 Min., CH 2012

DVD ist erhältlich für CHF 25.– unter walker1943@bluewin.ch

Die Wiesenberger

Der Männer-Jodelchor vom Wiesenberg ist ein Chor wie viele. Als sie 2009 in der TV-Sendung «Die grössten Schweizer Hits» im Duett mit Francine Jordi mit dem Lied «Fiir vo dr Sehnsucht» gewinnen, ändert sich vieles. Für die Handwerker, Bauern und Angestellten aus Wiesenberg beginnt ein phänomenaler und ungewohnter Aufstieg. Sie sind plötzlich berühmt, bekommen von allerorts Engagements, tingeln im Bus von da nach dort. Ist das noch Brauchtum oder einfach nur Showbusiness?

Eine Anfrage für einen Auftritt in Shangai wird für den Chor zur Zerreissprobe. Der Film zeigt die bassisdemokratischen Entscheidungsprozesse in sehr persönlichen Bildern. Ein Teil des Chors geht nach China, die Reise wird zum unvergesslichen Abenteuer für die Wiesenberger. Das alles ist keine Minute langweilig. gh

Die Wiesenberger
No Business like Show Business
Dokumentarfilm
 
Regie: Bernard Weber und Martin Schilt
DVD Schweizerdeutsch
Untertitel: franz., deutsch, englisch
88 Min., CH 2012

www.diewiesenberger.ch

Glückliche Kühe, glückliche Bauern

Kein grosses Kino, aber ein sehenswertes Plädoyer für naturnahe Rinderzucht. Und das heisst: Züchten auf Lebensleistung statt auf Hochleistung. Dabei zeigen die zu Wort kommenden Bauern: Ein langes Kuhleben lohnt sich. Wer sich vom Druck des Immer-mehr-und-immer-Schneller zu lösen vermag, arbeitet letztlich wirtschaftlicher. Denn eine Kuh, die sich von Heu und Gras ernährt, hat eine viel effizientere Futterverwertung – und damit eine bessere Leistungsbilanz – als eine mit Kraftfutter gefütterte Hochleistungskuh, die nach wenigen Laktationsperioden schlappmacht. Ganz abgesehen davon, dass eine naturnah gezüchtete und gehaltene Kuh weniger Klauenprobleme hat, leichter kalbt und ein Stier sich im Gegensatz zum Tierarzt niemals mit dem Besamungszeitpunkt vertut. Eine Agrarindustrie jedoch, die möglichst viel Sperma ihrer Starbullen verkaufen will, hat kein Interesse an langlebigen Tieren. Der Film porträtiert Bauern, die dennoch ihren eigenen Weg gehen, denn: «Wenns keinen Spass macht, mit den Tieren zu arbeiten, dann hats keinen Sinn.» sd

Vom Glück der Kühe
Naturgemässe Rinderzucht
Dokumentarfilm
 
Regie: Bertram Verhaag
Deutsch
DVD 45 Min. DE 2011

www.denkmalfilm.tv

Tanz und Kampf

Alles steuert auf das Kampfgeschehen hin. Die Kamera begleitet zwei Kampfkuhbesitzer, eine Kampfkuhbesitzerin, vier Motorräderjungs und einen Radioreporter wie sie sich fürs kantonale Finale der Kuhkämpfe im Wallis vorbereiten. Man merkt, die Kuh ist nicht aus dem Kopf zu bringen, ausser beim einen Motorradjungen, der sich mehr für die Kampfkuhbesitzerin begeistert. Am Kampftag steigen Spannung und Nervosität – der Tanz der Muskeln und Leiber und Blutdruckkurven beginnt. Intelligent plus witzig gefilmt und in schönstem Schwarzweiss.

Über Geschichte und Tradition der Kuhkämpfe hingegen erfährt man wenig. Hier gehts um Kuh, Mensch und beider Emotionen. gh

Kampf der Königinnen
Dokumentarfilm in schwarzweiss
 
Regie: Nicolas Steiner
DVD Schweizerdeutsch
deutsche Untertitel
72 Min., CH 2011

www.kampfderkoeniginnen.ch

Hier oben

Mont, ein abgelegener Bergbauernhof im Valsertal, Bergzone 4 bildet den Mittelpunkt des Films. Vreni, die Bäuerin, lebt mit ihren drei Kindern Mathis (14), Toni (16) und Remo (18) auf dem steilen Flecken Land. Das Heu für die Milschschafe wird aus Überzeugung von Hand gemäht und auf dem Buckel eingetragen. Auch wenn die Söhne lieber auf Party machen, mit der Videokonsole spielen und Töffschanzen bauen, bei den schweren Arbeiten helfen sie mit. Unterstützung erhält Vreni zudem von Severin, der nach einem Time-Out Aufenthalt in Mont geblieben ist und zum fünften Familienmitglied geworden ist. Die Arbeit mit Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen und Biografien gehört neben der Landwirtschaft zum Broterwerb. -- Vreni reflektiert durch den Film hindurch die Arbeit, die Lebensweise einer Grossfamilie, ihr Ankommen in der Heimat Mont. Werte wie Grosszügigkeit, Vertrauen, Freiheit, Naturverbundenheit und das durch den Arbeitsschweiss erhaltene stärkende Selbstbewusstein, bilden die Lebensweisheiten, die Vreni und der Ort Mont gleichermassen inne haben und weitergeben. Während siebzig Minuten Filmzeit sind wir, leicht verzaubert, dabei, und hoffen, es bleibt etwas vom Geiste Mont in uns haften. gh

Mont
Vom Suchen und Brauchen
Dokumentarfilm
 
Regie: Sylvia Rothe
DVD Deutsch
72 Min., CH 2011

www.rubin-film.de
www.lebenswelt-mont.ch

Am falschen Ort

Das Buch «Von wegen den Tieren» von Noëlle Revaz, das dem Film als Vorlage diente, ist ein Schlag voll in die Magengrube. Selten habe ich etwas so Beklemmendes gelesen. Da wirkt der Film fade, psychologisch holpernd und spielt nervenderweise auf der Alp, wo, wie wir alle wissen, die bösen Buben daheim sind. Kurz: Es geht um den Bauer Paul, der seine Frau Rosie misshandelt, weil er mit sich und seinen Gefühlen nicht zu Rande kommt. Sein spanischer Knecht sagt was wichtig ist im Leben und meint damit Rosie. Paul läutert sich, Rosie kommt von Paul nicht los – am Ende liegen sie sich in den Armen. Was zwischendurch passiert, ist eine Lesepause wert. Also kauft das Buch und vergisst den Film. gh

Couer Animal
Spielfilm
 
Regie: Séverine Cornamusaz, mit Olivier Rabourdin, Camille Japy, Antonio Buil, Alexadra Karamisaris
DVD Französisch und Deutsch
91 Min., CH 2010

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