Filme

Ab auf die Alp! – Wie Städter zu Sennen werden

Im Sommer 2010 portraitierte das Schweizer Fernsehen in fünf Folgen Alpleute aus Deutschland und der Schweiz, die im Berner Oberland zu Hirten, Sennerinnen und Sennen wurden. Der Pöstler und die Hebamme, die junge Familie und das StudentInnen-Team aus Witzenhausen zwischen Linse und Kuhfladen auf der Suche nach einem abenteuerlichen Sommer. Das Fernsehteam begleitete die ÄlplerInnen von der Vorbereitung mit Muskeltraining in der Wohnstube über erste Verwirrnisse bei der Alpauffahrt bis zu den Tränen (der Erleichterung) bei der Alpabfahrt. Wir meinen: gut gemacht. Das Fernsehteam lässt sich von der Bergkulisse und den goldenen Käsen nicht blenden, sie bleiben nahe bei den Freuden, Erwartungen, Ängsten und bei den Überforderten, zeigen das Alpleben, wie es oft ist und für viele Alpneulinge sein wird. (gh)

Ab auf die Alp!
Wie Städter zu Sennen werden
Dokumentarfilm
 
Produktion: Schweizer Fernsehen
Leitung: Christoph Müller
DVD mit Dialektversion und Hochdeutscher Version
215 Min., CH 2010
CHF 32.–.–
http://swissdvdshop.ch/

Das Justistal

«Am Anfang waren die Leute mir gegenüber sehr reserviert und haben sich wohl gefragt, warum jetzt so ein Unterländer mit seiner Kamera bei ihnen rumschleicht.» erzählt Kameramann, Regisseur und Produzent Sommerhalder. «Aber in kurzer Zeit haben sich die Leute daran gewöhnt. Ich habe die Kamera dann laufen lassen können, und alle Alpen haben meine Arbeit unterstützt», erklärt Sommerhalder weiter. Es war ein Ziel Sommerhalders, zumindest was die Älplerarbeit betrifft, kein verklärtes Bild abzugeben. Beim Dokumentieren der Alpwiesenwelt ist der Autor dann doch der Blütenpracht erlegen und der Film wird leicht phatetisch. Nichtsdestotrotz bietet der Film für Alpunwissende einen guten Einblick ins Alpleben.

Das Justistal
Dokumentarfilm
 
Regie: Heinz Sommerhalder
68 Min., CH 2009
DVD bestellen bei
Heinz Sommerhalder Feldstrasse 8, 4922 Bützberg
hsommerhalder@besonet.ch

Les bergers du Mont d'Or

Dès le début du mois de juin, une transhumance originale fait monter à l'alpage un troupeau de génisses dont Norbert aura la charge durant quatre mois. Plusieurs dizaines d'alpages seront ainsi occupés tout au long du massif, avec une curieuse tradition: les éleveurs suisses peuvent également louer et occuper ces espaces, au nom d'un très ancien traité noué entre la France et la Suisse, toujours en vigueur aujourd'hui.

Les bergers du Mont d'Or
Und documentaire
 
Réalisé par Jean-Philippe Macchioni
52 Min., CH 2009
www.filmsdocumentaires.com

De Chatzelochsenn

Tobias Brunschwiler versucht mit seinem Film einen etwas anderen Einblick ins Älplerleben zu geben. Dies tut er in autodidaktischer Art und Weise, indem er mit seiner Familie gleich selbst z'Alp geht. Der sonst beruflich in einem ganz anderen Bereich tätige Brunschwiler, verzichtet bewusst auf gängige Bilder. Er zeigt seine persönlichen Erfahrungen auf unkonventionelle Weise, lässt die Zuschauer immer wieder schmunzeln.

Für die drei Kinder des Regisseurs ist die Alpzeit im Chatzenloch ein einziges Abenteuer. Die Begegnungen mit den Tieren, das einfache Leben im Alphüttli und draussen in der Natur geniessen sie in vollen Zügen. Bereichert wird der Film durch Anekdoten von erfahrenen Älpler und Älplerinnen. Sie erzählen unter anderem von ihren ersten Alpsommern, den Freuden, aber auch Schattenseiten des Älplerlebens. gh

De Chatzelochsenn
oder de erscht Alpsummer
Dokumentarfilm
 
Regie: Tobias Brunschwiler
120 Min., CH 2009
www.tobiart.ch
www.moviebizfilms.com

Knütteln und wissenschaften

Der erste Film porträtiert die Malanseralp im Calfeisen, wo gearbeitet und die ETH-Alp am Weissenstein, wo geforscht wird. Besonders auf den erhöhten Gehalt der Omega-3 Fettsäuren in der Alpmilch wird näher eingegangen. Ergänzt werden die Alp-Alltage durch ein kurzes Porträt vom «Maître fromager» Bernard Antony, welcher eindrückliche Käse zeigt, wenn auch keine Alpkäse.

Im zweiten Film geht es um den Schafhirten Norbert Siegele aus dem Südtirol, um den Schweizer Wanderschäfer Rolf Beutler, um den Bergbauern, Alphirt und Ziegensenn Jo Quartenoud aus Villars, um den Agraringenieur, Alphirt, Selbstversorger und Schnapsbrenner Norbert Nigg aus Grins im Tirol. Es werden häppchenweise Problematiken aufgezeigt und Lebensumstände reflektiert, für Tiefe sind die Besuche der Fernsehjournalisten und der Film jedoch zu kurz. gh

Alpen, Sennen, Hirten
Fitte Kühe, gute Milch
Heile Welt, hartes Brot
 
NZZFormat
Zwei Dokumentarfilme
Autor: Beat Rauch
92 Min., CH 2009

Schaffen und lieben

Wieviele Arbeitslose das Arbeitsamt in Deutschland in die Schweizer Berge schickt, ist mir nicht bekannt. Eva aus Brandenburg verschlägt es übers Amt ins Berner Oberland auf die Alp zum Senn Daniel. Damit beginnt eine Geschichte, wie wir sie alle aus eigener Erfahrung kennen: Annäherungen und Annäherungsversuche, Missverständnisse, Eingeständnisse, ein Toter, ein Abgestürzter, ein Nebenbuhler, ein vom Hund angefressener Käse, ein Gewitter, drei Sonnenaufgänge, ein langer Abend, ein zu schneller Morgen, etwas Wein und viel Schotte, im rechten Moment ein Stall voll Heu. Die Regisseurin war selber zwei Jahre auf der Alp, weiss also wo das wahre Leben ist. Die Story ist einfach gestrickt, aber hübsch gefilmt und die Alp und Alparbeit nicht übertrieben bildgewaltig in Szene gesetzt. gh

Nur ein Sommer
Spielfilm
 
Regie: Tamara Staudt
mit Anna Loos und Stefan Gubser
90 Min., DE/CH 2008
www.cede.ch/de/

Einen Bauern heiraten? Nein, da hat man es zu streng.

Die Familie Kempf im Schächental hat dreimal Frühling, zügelt mit Vieh, Habe und sich selber von Buchen (560 m ü. M.) über Bieler (1130 m ü. M.) nach Pfaffen (1725 m ü. M.) und zurück oder durcheinander. Der Grossvater rechnet dem Filmer die gesammeltern Zügeleien vor und braucht dafür alle Finger seiner beiden Hände. «Bergauf, bergab» kommt ohne Kommentare aus, die Kempfs erklären einem ihre Welt mit markanten und wohldosierten Weisheiten: «Hauptsache man ist gesund und mag schaffen.» und «Schaffen macht nicht alt, Probleme wälzen schon.» Warum wählen die Kempfs ein Leben prall gefüllt mit Arbeit, wo doch Monika Kempf verlautet, dass sie als junge Frau niemals vorhatte Bäuerin zu werden: «Einen Bauern heiraten? Nein, da hat man es zu streng.» Die Frage bleibt offen und die Antworten karg. Wahrscheinlich können sie nicht anders. Die Arbeit ist Lebensinhalt und ohne Inhalt ist das Leben keines. gh

Bergauf Bergab
Dokumentarfilm
 
Regie: Hans Haldimann
101 Min., CH 2008
www.cede.ch/de/

Alpidylle am See

Ein Bijou ist sie, die Fählenalp im Alpstein, am Fählensee gelegen, wenige Luftkilometer von Appenzell entfernt, in gut zwei Stunden zu Fuss von Brülisau aus erreichbar. Thomas Rickenmann nimmt uns 100 Minuten per bequemen Kinosessel mit zum Alpteam, zeigt wunderschöne Landschafts- und Stimmungsbilder, begleitet die Hirtin beim Hüten, schaut dem Sennen ins Kessi und geht mit dem Zusennen zu den Schweinen. Vom Zuschauer verlangt dies Geduld, Mensch, Tier und Käse fügen sich unaufgeregt und harmonisch in den Alpalltag ein. Soviel Idylle erschlägt einem bisweilen – man wähnt sich plötzlich in einem Appenzeller Werbefilm. Schön, dass es wenigstens beim Alpabzug regnet, Plastickmänteli und Regenschirm die Folklore lindern. Intensität kommt beim Mithüten mit der Hirtin Karin Tanner auf. Wie sie von ihrer Liebe zu den Kühen, von ihrem Hund und der Arbeit erzählt, berührt einem runter bis in die Eingeweide. gh

Schönheiten des Alpsteins
Dokumentarfilm
 
Regie: Thomas Rickenmann
102 Min., CH 2008
www.extramilefilms.com
www.moviebizfilms.com

De letscht Alpsummer

Der Älpler Albert Künzle verbringt seinen letzten Sommer auf der Alp Guetental ob Ebnat-Kappel im Toggenburg. Tobias Brunschwiler begleitet ihn durch den Sommer, lässt den Älpler Gadentüre und Käsekeller öffnen. Künzle erklärt alle Arbeiten vom Käsen bis zur Klauenpflege und lässt manchen – in einem langen Älplerleben gesammelten – urchigen Spruch fallen. Etwas befremdet wird einem bewusst, wie unspektakulär so ein Älplerleben ist, auch wenn es exotischer nicht sein könnte. Ein Film über gelebte Traditionen von Alpfahrt bis Alpabfahrt. Lehrreich für alle, die sich noch immer wünschen, auf der Alp dem Heidi zu begegnen. gh

De letscht Alpsummer
Dokumentarfilm
 
Regie: Tobias Brunschwiler
120 Min., CH 2007
www.tobiart.ch
www.moviebizfilms.com

Ende. Aus.

Wir schreiben das Jahr 2005, für Giovanni Boggini das letzte Jahr, in dem er auf der Greina käsen wird. Das hier gezeigte Stück Bergwelt ist nicht nur im Prinzip anachronistisch, sondern ganz real dem Untergang geweiht. Die Agrar-Richtlinien der EU sind mit dieser Art von Käseerzeugung, und also mit dieser Art von Leben, nicht kompatibel. Schluss wird sein mit hygienisch unvertretbaren Praktiken wie Holzfeuern im offenen Kamin oder, das EU-Brüsseler Grauen schlechthin, mit der gemeinsamen Haltung von hochwertigen Schweizerkäsekühen und ordinären Schweinen. Villi Hermanns Film bleibt alldem gegenüber ruhig in erzählerischer Distanz – das wütende Aufschreien überlässt er dem Zuschauer. (Klappentext)

Greina
Dokumentarfilm

Sprachen: Italiano
Untertitel: Deutsch Français English
Regie: Villi Hermann
28 Min., CH 2006

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