Musik

Wippen ist schöner als schunkeln

Nimm das Esoterische vom Sphärischen, schmeiss es über die Lautsprecherkante und schon wippt es dir in Beinen und Flügeln. Die Melodiebögen orientieren sich am Geröll, an der Gletscherzunge, am Sonnenbrand und am Gewitter, fegen um die Felskanten, brausen die Alpweide hinunter. Manche Töne lecken am Edelweiss oder sägen am Horn des Steinbocks. Wer bei diesen Worten noch keine Musik hört, der kaufe die CD. Bester Alpin-Jazz mit Sax, Schwyzerörgeli, Geige, Obertonflöte, Kontrabass und Schlagzeug.

Albin Brun Alpin Ensemble:
Sphères Alpines

 
www.albinbrun.ch

Gstudiertes Schwyzerörgeli auf rasanter Fahrt

Ein Schwyzerörgeli, wie du es noch nie gehört hast. Jazzig, funkig, bluesig, schräg und schön. Abdampfend, losreissend, lostanzend, agierend wie ein Saxophon, sich um den gestrichenen Bass windend, entlang der Schlagzeugtrommeln rasend. Marcel Oetiker spielt das Schwyzerörgeli quer durch alle Stilrichtungen, locker vom Hocker, obwohl er einer der wenigen ist, die das Örgeli studiert haben. Eine Anlehnung an die Folklore gibt es beim dem Trio nicht. Die schöne Freiheit freut auch das Schwyzerörgeli, und man hört es ihm an. Etwas ausgleichende Gerechtigkeit, denn das Saxophon kann ja auch nichts dafür, dass es für die Hudigäggeler- und Oberkrainer-Bands missbraucht wird. Tipp: Play it loud!

Marcel Oetiker TRIO:
Evolution

 
www.marceloetiker.com

Im Takt der Güllenpumpe

John Wolf Brennan alleine am Klavier, unterwegs über Stock und Stein, Tasten und Saiten. Da tanzt das Murmeltier, es gluckert das Wasser, es begleitet der Rigibahn-Tacho oder die Güllenpumpe. Die Klaviersaiten werden geschlagen, gezupft, behämmert, gestrichen, woraus sich Landschaften bilden, weite Sichten, enge Täler, scharfe Steine, wollige Wolken. Die selten gespielte Melodica ergänzt zeitweilig wehmütig oder verspielt das Klavier.
Immer darf Musik nicht nur gefällig sein, das würde sie zu sehr einschränken. Wer also hören lernen will, muss zuhören, sich einhören – konsumieren allein genügt nicht, damit die Klänge an der Seele harzen. Genial ist das Stück Klavier sich um die Rhytmik der im 9/8-Takt ratternden «Aecherli»-Güllepumpi von 1929 windend. Es gibt dazu eine schöne Geschichte, die bleibt hier unerzählt, die erzählt Brennan mit seiner Musik.

John Wolf Brennan:
The Speed of Dark 

 
www.leorecords.com

Quer durch ...

Das Musikfestival Alpentöne zeigte in seiner siebten Ausgabe ein weiteres Mal, dass die Alpen eine Region transitorischer Begegnungen sind. Hier liegen die wichtigsten Wasserscheiden Europas dicht beieinander. Ganz unterschiedliche Lebensweisen und Temperamente treffen in den Alpen seit Jahrhunderten aufeinander, durch hohe Berge voneinander isoliert, durch Pässe miteienander verbunden. Hier, wo Händler und Waren, Sprachen und Kulturen vorbeiziehen, findet alle zwei Jahre ein wahrhaftiges Gipfeltreffen statt. Musiker aus ganz Europa, vornehmlich aus den Alpenländern, kommen in Altdorf zusammen, um die vielen Facetten und Möglichkeiten akustischer Alpenwanderungen wiederzugeben. Dabei ist das Festival keinem musikalischen Stil verpflichtet. Das Thema ist eindeutig, nicht aber das Genre. Ob Neue Musik, Klassik, Jazz Folk oder (Neue) Volksmusik bzw. Mischungen daraus. So ergibt sich ein abwechslunsreiches Programm, das sich auch in der Auswahl der Titel auf dieser CD wiederspiegelt. (Klpappentext)

Alpentöne 2009
Ein Querschnitt durch das Festival ’09

 
Musiques Suisses 2010
www.musiques-suisses.ch www.alpentoene.ch

... und drüber

Die Alpen sind nicht nur voller Viehglocken, Felsknacken, Donnergrollen, Traktorenmotoren, Lastwagengetriebe, Wasserrauschen, Feengluckern, Teufelsschwänzeln. Alle zwei Jahre gibt es das Alpentöne-Festival in Altdorf. Und wieder einmal ist es jammerschade, dass man 2011 nicht dabei war. Gegen das Jammern hilft der Rückblick mittels Ohren. Musik aus den Bergen von Marcel Oetiker, dem Adrenalinmusikanten am Schwyzerörgeli, mit Arkady Shilkloper, dem wütenden Alphorn, den ruhig plätschernden Quadrat.schen, mit Christian Zehnder (genial), mit den theatrahlen Roberto e Dimitri, und einem eigens zusammengeschweissten Blasorchester, sowie weiteren Urgesteinen und Soldanellen. Oft leicht schräg bis jazzig, manchmal etwas folkig und volkmusikalisch, oft recht vorwärtstreibend, als wäre den Leuten allein im Gebirge nicht wohl genug, als gelüste es ihnen da raus zu gelangen. (gh)

Alpentöne 2011
Ein Querschnitt durch das Festival ’11

 
Musiques Suisses 2012
www.musiques-suisses.ch www.alpentoene.ch

Ein Volk von vier Musikern

Man meint Volksmusik sei nicht zu spielen, wenn man keinen Alpöhi zum Grossvater hat. Die vier Leute von Pago Libre haben keinen, aber seit Jahren eine musikalische Vergangenheit, die immer wieder Bezug nimmt zu den Volksmusiken der kleinen Schweiz und der grossen Welt. Wehmütige Balladen, überraschende Rhythmen, drängender Bass, flügelschwingende Geige, bergquellklares Klavier, virtuoses Alphorn. Dem Jazz und der Volksmusik entwichen, verschmelzend an den Rändern zurückkehrend und manchmal hört man acht Augen zwinkern und klippern. Fake Folk mag Fake sein und Folk und echter als vieles Ächtes.

Pago Libre:
Fake Folk

 
www.pagolibre.com

Erweiterung

Wer bei Alphornklängen weite Berghorizonte, saftige Alpweiden, bestückt mit glücklichen Milchmaschinen und lauter juchzende Sennen vor Augen auftauchen sieht, darf gerne zu «hornroh» greifen und seinem Horizont zur Bilderweiterung verhelfen: Da zwängen sich Kellerverliese, Autobahnen, schreiende statt johlende Sennen in die aufblähende Pupille. Das tschässige bei hornroh ist auf dieser CD etwas weniger intellektuell als bei «zirp», die Melodiebogen ausgeprägter– das macht das Zuhören einfacher und geschmeidiger - manchmal tauchen dann doch Kühe im Reigen auslotender Alphornklänge auf und plötzlich entfährt einem ungewollt ein Juchzer.

hornroh:
findling


www.hornroh.ch

Bergmusik at her best

Das Archiv an Schweizer Volkslieder scheint unendlich gross, von Weithervergangenem bis tief ins heutige Gemüt reichend. Schräge Balladen, wehmütige Liebeslieder und schrullige Tänze haben Bergerausch (Bettina Klöti, Stimme und Vera Kappeler, Klavier) ergraben, erspielt und ersungen. Vielleicht das schönste und archaischte Sammelgut von Volkliedgutes in den letzten Jahren, anrüchig, anheimelnd, berührend. Bergerausch machen jetzige Musik, es wird auch mal wild improvisiert, an der Seele raffeln aber vor allem die melodiösen Lieder mit ihren seltsam schwebenden Texten. Klötis Stimme ist sehr klar, räumefüllend und Berge umspannend, Kappelers Tastenspiel sinnt ebenso prägnant den Tönen nach, schlägt Rhytmen und bringt manche Kuhreihen durcheinander.

Bergerausch:
Erdstern

 
www.myspace.com/br

Christian Zehnder: Kraah

Brauchst du Musik, die dir den Rücken krault und etwas an den Lenden zerrt? Here it is. Schauerhafte schaudernde Musik bisweilen, von Gregorianischer Kirchenmusik bis zum Jodel greifend, manchmal spitz und witz, manchmal den Himmel erschlagend, manchmal schwingend bis in die Muskelfasern. Zehnder, bekannt vom Duo «Stimmhorn» mit Balthasar Streiff, singt weiterhin Oberton, flattert mit der Stimme, wirft Backen, Zunge und Stimmbänder den Berghang hinunter. Auf «Kraah» nehmen Georg Breinschmid, Bass und Thomas Weiss, Percussion den Intellektuellen Zehnder auch mal an den Strand, swingend in der Badehose. Dort nämlich endet mancher Felsbrocken der Alpen. Und an den Ohren lüftelt das Dröhnen einer Kraahkenschwinge.

Christian Zehnder:
Kraah

 
www.zehndermusic.ch

Neue Alphornmusik

Klassisch - jazzig - fetzig - schräg - orchestral - melodiös - weihnächtlich - sphärisch, keine Hudigäggeler, keine Folklore. Es geht mehr um den Ton, um die Alphornklänge als um Virtuosität technikflatternder Lippen. Schön, dass ein russischer Musiker, der Moskauer Hornist und Flügelhornist Arkady Shilkloper das Alphorn auslotet, einer, der kaum mit Kühen auf einer Weide grast. Dafür kennt er schweizer Komponisten wie Hans Kennel, Matthias Rüegg, Hans-Jürg Sommer und John Wolf Brennan und interpretiert deren mannigfaltigen Bemühungen aktuelle Volksmusik zu spielen und ehemalige zu erweitern. Ein klingender Alpenrosenstrauch mit Blüten, Blättern, Zweigen und Wurzeln, einmal auf der Weide, einmal im Konzertsaal zu hören.

Arkady Shilkloper:
Zum Gipfel und zurück

 
www.musiques-suisses.ch

Gopfertami

Gopfertami, das ist einfach genial schöne und intelligente Musik!

Örgeli, Tuba und Schlagzeug spielen sich temporeich und tönezart entlang heimatlicher und globaler Musik, so, als sei dies sowieso nicht unterscheidbar. Der Uri Rotstock zmitzt auf dem Cover ist nicht Mittelpunkt der Welt, sondern Aussichtspunkt auf die Welt. Und die Menschen auf dieser einen Kugel sind mal traurig, mal lustig, mal beswingt, mal nachdenklich, mal wehmütig, mal verliebt. So zumindest berührt mich diese Musik.

Albin Brun's NAH Trio
Fernsicht

 
www.albinbrun.ch

Auch mal wehmütig

Am schönsten ist das Örgeli, wenn es die Töene langzieht – und man fragt sich, wieso dies in der Volksmusik so selten geschieht. Albin Brun macht es, zum Teil wenigstens, und wo es dann doch schneller zu und her geht, bringt Andy Aegerter, aus Buenos Aires stammend, südliche Rhythmen ein. Aber einfach nur verjazzt sind die Schweizer Lieder nicht, das wäre doch zu nostalgisch. Heute werden Volkslieder frisch von der Leber gespielt, ohne moralische Schrägakkorde. Die nächste CD wünsche ich mir live eingespielt, das nimmt den Musikkanten die letzte Zurückhaltung und lässt sie spielen wo sie hingehören: zu den Leuten.

Albin Brun's NAH Trio
Nahaufnahmen

 
www.albinbrun.ch

Hängen und baumeln

Kennst du Duduk? Oder Hotchiku, Dvojinice, Tampura, Klangmühle und Polychord - oder wenigstens das Hackbrett? Namen geheimnisvoller Instrumente, auf denen Töbi Tobler, Sandro Friedrich und Heinz Bürgin Musik «zum die Seele baumeln lassen», oder eben zum abhängen, zotteln, davonschweben, sich cremig machen, zerfliessen, gedankenwippen, pflatschen, rocheln, schlankern, gigampfen usw. So meditativ die Musik auch daherkommt, sie braucht trotzdem Aufmerksamkeit, als Background taugt sie nicht. Die Intensität ist bei den leisen Tönen - ihnen im Detail nachzulauschen kann ganz schön beruhigend sein und wirken.

Töbi Tobler, Sandro Friedrich, Heinz Bürgin:
Musik zum abhängen

 
www.toebitobler.ch
www.powerflute.ch
www.pythagoras-instrumente.ch

Geröllgepolder und winkende Soldanellen

«Der Klang der Berge ist eine Frage der eigenen Wahrnehmung. Seit über 20 Jahren hören wir den Bergen zu und übersetzen mit unseren Instrumenten die alpine Landschaft in unsere Musik. Entstanden ist «bann», unser persönliches Echo der Berge. Glarner Berge gaben unserer Musik die Namen.» So stehts auf dem Booklet der CD und so ist es auch. Bergsturz und Felsengetürme, Nebelschwaden entlang von Grasbändern, Horizonte den Wildbach hinabschluchzend, Geröllgepolder und winkende Soldanellen - dies auf diversen Alphörnern, Posaunen, Hackbrettern, Schlagzeugen und einem Balaphon.

Roland Schiltknecht, Roland Dahinden, Gabriel Schiltknecht:
bann


www.triobann.ch

Los los!

Wer hackt macht nicht unbedingt Feuerholz. Töbi Tobler solo hackt und macht Feuer, nur am Rande mit Holz, aber auf dem Brett. Alles klar? Das Hackbrett von Tobler schwingt mit unzähligen Seiten, manchmal schnell, virtuos, manchmal den Klängen lauschend und das Weitergehdne suchend. Einer hackt Klangwelten in die Ohren des anderen, der andere wirbelt in den Tönen umher und produziert Bilder im Kopf, die der eine nie vorgesehen hat. So hat jeder etwas für sich, ganz alleine. Sehr schön. Also Volume auf und Welt weg.

Töbi Tobler:
so los

 
www.toebitobler.ch

Priska Walss: aurora

Die ersten drei Töne der CD sind so schön und warm, die Augen fallen einem zu, man taucht ab, sieht im ersten Stück die heile Bergwelt vor sich, wird aber bald wieder runtergeholt in die Niederungen des Alltags, merkt, dass das Alphorn andere Stimmungen erzeugen kann als nur heile Welt. Man weiss, das Alphorn gehört nicht auf einen Tonträger sondern raus in die Welt und ist Priska Walss unendlich dankbar für diese CD.

Priska Walss:
Aurora

 
bestellen unter Tel. 044 492 52 88

Ein Garten voller Gerüche

«Der Röseligarten» wurde 1850 von Otto von Greyerz herausgegeben. Patricia Draeger hat sich respektvoll und behutsam an die Lieder rangemacht, lässt eigene Melodien aus den Wurzeln weiterspriessen und uns teilhaben am Lustgarten der zeitlosen Töne. Improvisationen spielen die Lieder in die heutige Welt hinein.

Patricia Draeger, Akkordeon, Flöte, Gesang; Sergei Simbirev, Akkordeon, Schwyzerörgeli, Gesang; Daniel Häusler, Klarinette, Bassklarinette, Gesang; Marc Draeger, Vibraphon, Marimbaphon, Perkussion, Gesang; Christoph Mächler, Kontrabass, E-Bass, Maultrommel, Gesang; Marc Halbheer, Schlagzeug, Perkussion, Gesang.

Paralpin:
Patricia Draegers «Röseligarte»


www.musiques-suisses.ch

hornroh: zirp

Höhen- und Höhlenmusik. Hornroh sind Anita Kuster, Ruedi Linder, Martin Roos und Balthasar Streiff an diversen Alphörnern, am Büchel, der Lure und der Aluminiumfolie. Aufgenommen im Saalbau in Aargau tönen Büchel und Alphörner mehr nach Höhlenmusik als nach Höhenmusik. Am schönsten und eindringlichsten, wenn der Beton bröckelt und die Töne aus dem Saal flattern. Insgesamt keine leichte Kost, dafür reichts für Entdeckungen bis in die Pension.

hornroh:
zirp

 
www.hornroh.ch

Herzschläge mit Schnauf

«Vielleicht haben die ja recht, die vorgeben, dass es im Himmel Harfen gibt. Vielleicht auch Flöten und Geigen. Doch ich bin sicher, dass es dort keine Akkordeons gibt, so wie ich sicher bin, dass es dort keine grüne Kuhscheisse gibt, die nach wildem Knoblauch riecht. Das Akkordeon ist für das Leben auf dieser Erde gemacht, die linke Hand gibt den Bass und die Herzschläge an, die Arme und Schultern mühen sich Atem zu schaffen, und die rechte Hand greift nach Hoffnungen!» Das Zitat von John Berger passt ganz treffend zu der Musik von Werner Aeschbacher.

Werner Aeschbacher:
Aeschbacher

 
www.aeschbacher.li

Aeschbacher x Hägler

Aeschbacher auf seinem Langnauerli und Hägler als Schlaginstrumentalist, der alles zum Trommeln benutzt, das sich dazu eignet, seien es Ölfässer oder seine Stromgitarre. Die beiden stossen in eine neue Dimension der Volksmusik vor, eine Art Volxblues. Den Traditionellen werden zwar die Haare geradestehen, falls vorhanden, aber der offene Zuhörer wird an der Musik die hellste Freude haben.

Aeschbacher x Hägler
 
www.aeschbacher.li

Alpine Experience: Rosa Loui

Bei Jazz und Alphorn stösst man unweigerlich auf Hans Kenel und seine Alpine Experience. Die Wurzeln ihrer Zusammenarbeit reichen bis ins Jahr 1982 zurück. So ist es nicht verwunderlich, dass hier ein eingespieltes Team am Werk ist. Mit Roland Schiltknecht, dem exzellenten Hackbrettspieler, Heiri Künzi am Bass, Marc Käppeli (Drum, Percussion), Patricia Draeger am Akkordeon und Paul Haag auf dem Alphorn hat Hans Kenel, Alphorn und Büchel, auf ausseralpinen Bühnen mehr als nur Beachtung geerntet. «Rosa Loui» ist ein interessanter Querschnitt durch ihr musikalisches Schaffen. (hs)

Alpine Experience:
Rosa Loui

 
www.tcb.ch

Ein Schaudern in den Muskeln

Auf ihrer Scheibe «a call from the alps» hat «Alpine Experience» zusammen mit den Innerschweizer «Schönbächler Sisters» eine neue Dimension geschaffen. Aus verschiedenen Musikrichtungen kommend, betreten beide Neuland. Das Ergebnis ist ein wunderbares Naturtonabenteuer. Die vier Geschwister pflegen den Naturgesang und den Jodel. Neben traditionellem Liedergut öffnen sie sich für eine experimentelle Begegnung. Agatha, Barbara, Daniela und Monika zeigen keine Berührungsängste. Besonders eindrücklich sind zwei Einspielungen mit der WDR Big Band, aufgenommen in der Kölner Philharmonie.

Alpine Experience and the Schönbächler Sisters:
a call from the alps

 
www.tcb.ch

Vermessen

Triangulationspunkte braucht man zur Vermessung weit auseinanderliegender Punkte mit Hilfe ähnlicher Dreiecke. Soweit die Theorie, die Praxis ist etwas komplexer. Hier spielen drei Musiker, stehen nahe beieinander und loten Eigenheiten und Entfernungen aus. Soweit kurz gesagt, die Musik ist etwas komplexer. Keine leichte Kost, wenig Harmonien, wenig Bekanntes, nichts zum schunkeln. Dafür ungebremster Berggeist, flirrende Horizonte, rollendes Alpenglühn. Am schönsten dort, wo sich die drei treffen und die Musik trotz Vermessung grenzenlos ist. Christy Doran, Gitarre; John Wolf Brennan, pianos, melodics; Patrice Héral, perkussion. Die Musik: FreeMusik, NewJazz, NewRock.

Doran, Brennan, Héral:
Triangulation

 
www.leorecords.com

Pilatus am klingen

Bergbachmurmeln und Dämonenlachen. Man nehme einen Berg, höre gut hin, krame im traditionellen Liedgut der guten alten Schweiz und mische in eigener Weise mittels aktueller Instrumente seinen Sound. Albin Brun bringt in der heimischen Stube einen ganzen Pilatus zum klingen, ziemlich jazzig, wohltönend und endlos entdeckend.

Albin Brun: Saxofone, Akkordeon, Flöten, Gitarre, Piano, Stimme, Didjeridoo, Perkussion; Bruno Amstad: Stimme

Albin Brun:
Pilatus

 
www.albinbrun.ch

Trümpi vom feinsten

Er wohnt in Schübelbach und wird als Weltmeister des Trümpi gehandelt. Anton Bruhin spielt die Maultrommel, dass es dem Gitarrenverzehrer das Fürchten lernt, mal spacig, mal innerschweizerisch, mal tanzbar, mal schwebbar. Eine Prise «cuhfladé» kann hier nehmen, wer über die nötigen technischen Komponenten verfügt. Kuhfladen hören (450 kb)

Anton Bruhin:
travels with a trump

Für Glogge, Trichle und Konsorten

Ein Stück Musik für Glogge, Trychle, Chlopfe, Schelle, hervorgebracht durch Vieh, Glockengiesser, Treichelschmiede, Älpler, Toningenieur, Wind und Wetter, etc.

  • Vol 1: Diese CD enthält das vielstimmige Glockengeläute einer einzigen Rinderherde (71 min.), aufgenommen am 12. September 1992 (Vollmondnacht) auf der Alp Aelggäu OW.

  • Vol 2: Zusammengefügt zu einer akustischen Reise durch die Klanglandschaften von neunundzwanzig Alpweiden. Das Geläute stammt vor allem von Alpherden aus dem Entlebuch, Muotatal, Schächental, Alpstein und aus Unterwalden (74 min.).

Auf der Website von Cyrill Schläpfer finden sich noch mehr Töne für HeimwehälplerInnen.

Cyrill Schläpfer:
s'Glüüt

 
www.csr-records.ch

ewig hören

Was ergeben Jodel, Alphorn und Obertongesang? Wenn dann noch eine Melkmaschinenorgel, ein Alperidoo oder ein Wippkordeon dazu kommt ist die Neugierde geweckt wie das wohl tönt. Das was Christian Zehnder und Balthasar Streiff daraus gemacht haben ist mehr als bemerkenswert. Zuerst mit «melken», «schnee» und «inland», dann mit «igloo» geht es auf eine Entdeckungsreise in die Welt der Töne und Klänge. Unglaublich was Christian Zehnder mit seiner Stimme machen kann. Wundersames, Archaisches und Überraschendes was aus Balthasar Streiffs Alphorn und anderen Hörner die Weite ins Ohr sucht.

Stimmhorn:
igloo

 
www.stimmhorn.ch

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