Bücher

Lasst die Hörner los

Wenn es um die Bedeutung der Hörner für die Kuh geht, geht es auch um Kühe ohne Hörner. Denn würden wir nicht enthornen oder hornwegzüchten, dann müssten wir uns nicht über des Horns Bedeutung unterhalten, es wäre einfach an der Kuh wie das Ohr, der Schwanz, die Glocke und die TVD-Nummer. Das ideologisch vernagelte Diskussionsfeld rund um die Hörner hat die Grösse einer unendlichen Kuhhaut, aber schlussendlich kappen wir die Hörner, weil wir es können und die Kuh oder Geiss nicht stirbt, sondern auch hornlos Milch und Fleisch liefert. Die Broschüre bleibt hier eher sachlich, wenn auch der biodynamische Hintergrund der AutorInnen durchschimmert. Kurz und informativ wird auf Beschaffenheit und Aufbau des Horns sowie der Klauen eingegangen, die Wichtigkeit der Hörner für den Stoffwechsel sowie für das Selbstbewusstsein und die Herdenhierarchie der Tiere wird erklärt. Man erfährt, wie die Hörner mit der Ausgestaltung des Körpers zusammenhängen und wie sich die Hörner beim Embryo entwickeln, und man kennt nach der Lese den Unterschied zwischen Horn und Geweih. Lektüre für die, die es schon immer wussten, aber vor allem für die, die es noch wissen sollten. gh

Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL (Hrsg.):
Die Bedeutung der Hörner für die Kuh

 
16-seitige Broschüre
FiBL, Frick 2015
ISBN 978-3-03736-272-3
CHF 9.– EUR 7.–
www.fibl.org

Es klopft, es schellt, es glingelet

Ob Schölle oder Klopfe, ob Rumpla, Glungge, Bisse oder Plümpe – Glocken und Treicheln werden auf der ganzen Welt geschwungen und geschlagen um Unheil zu vertreiben, Olympische Spiele einzuläuten, die Zeit anzugeben, dem Nachbar den Schlaf zu rauben, eine Geburt oder den Tod zu verkünden, die Alpzeit einzuläuten usw. Nutzen, Brauchtum und handwerkliche Herstellung werden im Buch mit vielen Bildern und in ausführlichen Texten aufgezeigt. Eine kurze Klanganalyse wird erstellt, der Schellenriemen und seine Verzierungen näher betrachtet, Sammler und Händler kommen zu Wort. Kurz: Ein umfassender Einblick in die Glockenkunde. gh

Claude Quartier, Robert Schwaller:
Glocken und Treicheln

Tradition, Handwerk, Kultur
 
184 Seiten, gebunden
240 Farbfotos
AT Verlag, Aarau 2013
ISBN 978-3-03800-668-8
CHF 44.90

Gut und Bös

Zwei Philosophen aus Wien erkunden den Alpenraum, um von den dort lebenden Menschen Weisheiten und Wahrheiten nach Hause zu bringen. Das klingt spannend, doch leider misslingt die Mission. Und nervt. Die Autoren präsentieren die Alpenbewohner als hehren und edlen Menschenschlag, seiner Scholle und der Gemeinschaft verpflichtet, moralisch und geistig sauber wie quellfrisches Wasser. Laut Buch hat der Alpenbewohner weder Handy noch Satellitenfernsehen, ist weder besoffen noch intrigant, schlägt weder Frau noch Kind, ist weder bei der FPÖ noch bei facebook, denn sein alleiniges Ansinnen ist es, schöne Häuser zu bauen, den Nachbarn zu lieben und brav die Steuern zu bezahlen. Ja gopfertammi, wo sind wir denn hier gelandet? Die Philosophen haben es verpasst, die Elemente des alpinen Lebens in realistischen Lebensentwürfen darzustellen, sie machen aus der ländlichen Lebensweise eine Gegenwelt zur städtischen, die sie als verdorben empfinden. Das Land ist gut, die Stadt ist bös, das Buch ist dumm, das ist schade. gh

Rahim Taghizadegan, Eugen-Maria Schulak:
Die Alpenphilosophie

Eine Spurensuche nach vergessenen
Weisheiten und Werten
 
272 Seiten, gebunden
viele Farbbilder
Servus 2015
ISBN 978-3-7104-0004-9
CHF 31.50, EUR 21.95

Symbolfigur von Horn bis Schwanz

Es ist nicht das erste Buch zur oder über die Kuh, und da die Schweizer Kuh unsterblich scheint, wird es nicht das letzte sein. Möglicherweise täuscht aber auch der Titel, denn im Buch geht es – trotz der vielen vielen Abbildungen der Kuh in der Kunst, in der Werbung und als Gebrauchskuh im Stall, auf der Weide, in der Besamungsstation, in der Metzgerei – um uns selbst, quasi um den «Schweizer» in der Kuh. Nach 200 Seiten blättern, schauen, sinnieren kommt es einem unglaublich vor, dass die Kuh noch als Freundin neben uns steht. Neben uns, die wir sie als multifunktionales Wappentier und in der Werbung benutzt, als Hochleistungstier missbraucht und in der Kunst und in der Politik für jedwelche Zwecke entehrt haben. Wer wären wir, wenn wir dieses genügsame Tier nicht hätten ... gh

Marc Valance:
Die Schweizer Kuh

Kult und Vermarktung eines nationalen Symbols
 
212 Seiten, gebunden
244 farbige und 9 sw Bilder
hier + jetzt, Baden 2013
ISBN 978-3-03919-291-5
CHF 59.–
http://shop.hierundjetzt.ch

Weisser Rohstoff

Die deutsche Agrarwissenschaftlerin Andrea Fink-Keßler erzählt die Geschichte der Milch von den Anfängen bis zur grossindustriellen Nutzung. So weit die schriftlichen Dokumente zurückreichen, erleben wir die Kulturgeschichte der Milch in vielen Teilen der Welt, von der ersten Nutzung für den Heimgebrauch über die bäuerliche Wirtschaft bis hin zur Massenware Milch, mit der gehandelt und spekuliert wird. Dabei gerät auch die Ausnutzung der Kuh und des Bodens ins Visier, mitsamt allen Unsinns, die sich die moderne Gesellschaft leistet. Anfänglich ein Nahrungsmittel, wird die Milch denaturiert zum reinen Verkaufsartikel. Politiker, Bauern, der Handel – keiner, der nachdenkt, wohin die Milchstrasse führen wird, aber alle brausen auf ihr munter los. Ein Buch mit einer Fülle von Informationen, die eine Tause überschäumen lässt. gh

Andrea Fink-Keßler:
Milch

Vom Mythos zur Massenware
 
286 Seiten, gebunden
oekom, München 2013
ISBN 978-3-86581-311-4
CHF 27.90
www.oekom.de

Hah: Erkannt!

Was ist das jetzt wieder für eine Maus, die zerquetscht in der Falle hockt? Und im Feldstecher: War das ein Wiesel, ein Hermelin oder ein Marder? Von welchem Tier stammt der Kot am Wegrand, was für ein Tier hat diese Tatzenspur hinterlassen? Fragen über Fragen, die sich den neugierigen ÄlplerInnen stellen. Antwort gibt das reichbebilderte Buch von Laura Canalis über die 86 Säugetierarten in den Alpen. Jedes Tier wird mit Grösse, Gewicht, Aussehen, Silhouette, Nahrung, Lebensraum – und welchem anderen Tier es als Nahrung dient – näher beschrieben. Individuelle Verhaltensweisen, ohne allzusehr in die Tiefe zu gehen, ergänzen die Bestimmungsdaten. Ein Glossar, weitergehende Literatur und Internetlinks runden das Buch ab. Umweltfaktoren wie Klimaerwärmung, Ozongehalt in der Luft oder die Auswirkung der Alpwirtschaft auf den Lebensraum der Tiere werden leider nicht thematisiert. gh

Laura Canalis:
Säugetiere der Alpen

Der Bestimmungsführer für alle Arten
 
270 Seiten, 400 Farbfotos
Flexibroschur
Verlag Haupt, Bern 2013
ISBN 978-3-258-07790-1
CHF 38.90
www.haupt.ch

Gute alte Zeit

Gute alte Zeit? Wer mit dem österreichischen Kulturanthropologen Roland Girtler in die bäuerliche Welt des oberösterreichischen Bergdorfes Spital am Pyhrn eintaucht, könnte ins Zweifeln kommen. Girtler, der selbst im kleinen Bergdorf aufgewachsen ist, hat keine distanziert-akademische Studie verfasst, sondern zeichnet mithilfe einer Fülle von Interviews ein Bild der durch Armut, Religiosität und eine starre Gesellschaftsordnung geprägten Lebensverhältnisse der bäuerlichen Bevölkerung. Zur Sprache kommen dabei durchaus auch die hässlichen Seiten, etwa die bäuerliche Willkür gegenüber Knechten und Mägden, das Schicksal unehelicher Kinder oder die Faszination, die der Nationalsozialismus insbesondere auf die perspektivlosen Angehörigen der ländlichen Unterschicht ausübte. Deutlich wird in den Erzählungen aber auch, wie stark sich die Lebensbedingungen und die Familien- und Geschlechterbeziehungen, nicht zuletzt durch den Einfluss der technischen Entwicklung, im Verlaufe der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts veränderten. an

Roland Girtler:
Aschenlauge

Die alte Kultur der Bauern
 
366 Seiten, gebunden
Böhlau Verlag, Wien 2012
CHF 35.50
ISBN 978-3-205-78858-4
www.boehlau-verlag.com

Die älteste Alphütte

Bereits seit frühester Zeit fand ein reger Transit von Menschen und wohl auch Waren durch die begehbaren Pässe und Täler statt. Allerdings herrschte lange Zeit die Meinung, die alpwirtschaftliche Nutzung der Hochweiden habe sich erst im Laufe des Frühmittelalters entwickelt. Viele Hinweise, dass die Ursprünge der Alpwirtschaft älter sein müssen, wurden nun durch ein seit 2007 laufendes Ausgrabungsprojekt der ETH Zürich im Silvrettagebiet bestätigt: Die «älteste Alphütte» der Schweiz dürfte knapp dreitausend Jahre alt sein. Das Buch präsentiert nicht nur die Ergebnisse der wissenschaftlichen Auswertung der Ausgrabungen, sondern versucht in diversen Beiträgen auch eine Brücke durch die Jahrhunderte hindurch bis in die Moderne zu schlagen. Daher findet man nicht nur Texte zu den erhalten gebliebenen Baustrukturen, Knochenfunden, Pflanzenresten, Bodenbeschaffenheit und Klimamodellen, die Hinweise auf die landwirtschaftliche Nutzung und die Lebensbedingungen dieser frühen Hirten geben, sondern auch eine Fotodokumentation des Älplerlebens im Silvrettagebiet aus den 1930er Jahren, einen Bericht zur Entwicklung der Alpgebäude in Graubünden und eine Anleitung zur Käseherstellung mit pflanzlichem Lab. an

Thomas Reitmaier (Hrsg.):
Letzte Jäger, erste Hirten

Hochalpine Archäologie in der Silvretta
 
295 Seiten, broschiert
Südostschweiz Buchverlag, Chur 2012
CHF 32.00
ISBN 978-3-906064-05-5
www.suedostschweiz-buchverlag.ch

Delikates und Kurioses aus dem Alpenraum

Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. Dieses volkstümliche Sprichwort scheint den «Erfindern» des kulinarischen Alpenerbes fremd. Denn wie sonst wären sie auf die Idee gekommen, in einem Buch «all die Produkte, die der Bauer früher kannte, aber auch all jene, die er kennen und schätzen gelernt hat», dazu «jene, von denen er nichts mehr wissen wollte» und «jene, auf die er nie verzichten konnte» zu versammeln. Von der Aargauer Rüblitorte bis zum Zuger Rötel listen die Autoren mehr als 400 alpine Delikatessen auf, samt Bezugsadressen. Dass der Bauer als Referenz für Delikatessen herhalten muss, mutet ebenso kurios an wie die willkürlich zusammengestellte Ansammlung von Obst- und Getreidesorten, Tierrassen, Wildkräutern und verarbeiteten Produkten wie Käse, Würste, Gebäcke oder Öle. Unter Letzteren mögen einige delikat schmecken und im Alpenraum produziert worden sein und somit das Etikett «alpine Delikatesse» verdient haben. Doch was für die einen kulinarische Rarität ist, verspeisen die anderen als tägliches Brot, weil sie nichts anderes kennen. Für lebensmittelinteressierte LeserInnen bietet das hübsch aufgemachte Buch eine Fülle von Informationen und für die Bäuerin Anregungen zur Herstellung neuer Hofprodukte. ab

Dominik Flammer, Sylvan Müller:
Enzyklopädie der alpinen Delikatessen

Das kulinarische Erbe der Alpen
 
360 Seiten, gebunden
viele Farbbilder
AT Verlag, Aarau 2014
ISBN 978-3-03800-829-3
CHF 38.90
www.at-verlag.ch

Leichte Kost

2,6 kg schwer, 368 Seiten stark und 98 Franken teuer – so gewichtig kommt «Das kulinarische Erbe der Alpen – Die Ernährungsgeschichte des Alpenraums» von Dominik Flammer (Text) und Sylvan Müller (Fotos) daher. In zehn Kapiteln werden landwirtschaftliche Produkte und ihre Erzeuger inszeniert. Zu diesem Eindruck tragen wesentlich die ebenso ästhetischen wie leblosen Bilder bei. Wettergegerbte Frauen und Männer, zumeist aufrecht stehend und ernst blickend, alle mit einem Requisit ihrer Arbeit in den Händen, schauen den Betrachter an. Trügen sie nicht moderne Kleidung am Leib, die Bilder könnten auch einhundert Jahre älter sein. Das Buch macht sich gut als repräsentatives Coffeetablebook und spricht Menschen an, die nach «wahren Delikatessen» und «echten Raritäten» suchen (weil sie sonst schon alles haben). aw

Dominik Flammer, Sylvan Müller:
Das kulinarische Erbe der Alpen

Die Ernährungsgeschichte des Alpenraums
 
368 Seiten, gebunden
AT Verlag, Aarau und München 2012
ISBN 978-3-03800-735-7
CHF 98.00
www.at-verlag.ch

Geschichte in Flurnamen

Der Titel ist wohl auch auf den Schaffensprozess des Autors zurückzuführen – über Jahre hinweg im Schleudersitz zwischen Heureka-Momenten und Schulterzucken. Nicht alles war so einfach wie z.B. der «Acker». Hierzu finden sich 250 Namen mit entsprechendem Grundwort. So purzelt man beim genüsslichen Blättern über Bekanntes, wie «Riemenstalden» oder «Druesberg». Aber viel mehr staunen wir, welche Namen ausserdem anzutreffen sind. Da sind zum Beispiel «Fägfüür» und «Gimmermee» – beides existierende Flurnamen im Kanton. Man kann sich lebhaft vorstellen, wie in sehr frühen Zeiten diese Namensgebung entstanden ist.

Eine zusätzliche Novität ist der mitgelieferte USB-Schlüssel. Er verlinkt elektronisch die einbändige Ausgabe mit dem wissenschaftlichen Werk. Ausserdem weistjeder Name direkt auf die Landeskarte der Schweiz auf der Internetseite von Swisstopo. Mit «Vom Dräckloch i Himel» beginnt ein lustvolles Abenteuer für alle, die viel unterwegs sind, mit offener Karte und offenen Sinnen. Tina Balmer

Vom Dräckloch i Himel
Namenbuch des Kantons Schwyz
 
Gebunden, 752 Seiten, teilweise illustriert
Druckerei Triner AG
Schwyz 2012
ISBN ISBN 978-3-908572-55-8
CHF 79.–
www.triner.ch/draeckloch

plus USB-Sticks mit interaktiver Ausgabe des vollständigen wissenschaftlichen Werkes, Vermessungsplan und Internet-Schnittstelle zur Landeskarte

Hommage an die Urnerbödeler

Es erwarten einem 35 Portraits von Frauen, Männer und Familien, die entweder temporär als ÄlplerInnen oder dauerhaft als «Urnerbödeler» auf der grössten Alp der Schweiz leben. Unterbrochen von kurzen Informationen zur Geschichte der erst seit 1877 bestehenden Dauersiedlung und mit sehr vielen Fotografien des Autors illustriert, erzählen die Menschen vom früheren und heutigen Leben auf dem Urnerboden. Hirtler bleibt dabei sehr nah bei den Portraitierten und belässt wichtige Stellen im Urner Dialekt. Bei soviel Empathie in Text und Bild entsteht eine weitgehend ungebrochene Idylle einer zwar durch harte Lebensbedingungen bestimmten, aber ansonsten durch solidarisches Miteinander geprägten Welt. Ohne Zweifel hat es aber auch auf dem Urnerboden «gemenschelt» und etwas mehr kritische Distanz hätte der Publikation auf jeden Fall gut getan. an

Christof Hirtler:
Urnerboden

 
bildfluss, Altdorf 2012
ISBN 978-3-033-03105-0
CHF 40.–
www.bildfluss.ch

Die widerlegte Lüge der Klimakuh

Äusserst wissenschaftlich, doch absolut (für fast jedermann/frau) verständlich und nachvollziehbar deckt Anita Idel die fatalen Umweltfolgen der propagierten Landwirtschaft auf. Sie widerlegt die These: «Das Methanrülpsen der Wiederkäuer sei ein Klimabelastung. Deshalb lieber eine Hochleistungskuh, statt zwei luftverpestende, niedertourige Kuhlein.» Denn bei dieser Behauptung wird ausgeklammert, was die Kraftfutterproduktion an Schadstoffe freisetzt: Die Monokulturen, die mit synthetischem Dünger und Pestiziden behandelt werden, sind allein schon 100te mal klimaschädlicher als rülpsende Kühe. Dass dafür ständigen neuen Regenwald fällt, Böden nachhaltig zerstört werden und Menschen lebensunwürdig krank gemacht werden, gar nicht zu sprechen. Hoffnungsvolle Beispiele runden das Buch ab, die durch Weidewirtschaft mit Wiederkäuern und dem leider zu wenig propagierten Wissen unserer Zeit die symbiotischen, biologischen und nachhaltigen Potentiale der Boden-Pflanzen-Tier-Beziehungen aufzeigen. pw

Anita Idel:
Die Kuh ist kein Klimakiller!

Wie die Agrarindustrie die Erde verwüstet und was wir dagegen tun können

Metropolis-Verlag, Marburg 2011
ISBN 978-3-89518-820-6
CHF 27.90
www.metropolis-verlag.de

Nah an der Kuh

Eine Kuh verdient geachtet und geschätzt zu werden. Nicht weil sie schön ist oder lustig oder viel Milch gibt, sondern weil sie von uns als Nahrungslieferant benutzt wird. Damit man die Kuh schätzen kann, sollte man sie kennen, oder noch etwas mehr: verstehen. Martin Ott gibt dem Lebewesen Kuh viel Raum, umgarnt sie vom Kopf her durch den Bauch bis zurück zu den Hörnern, tanzt mit ihr den Rhythmus der Verdauung, verwebt sich im sozialen Gefüge der Herde. Sein Verständnis der Kuh beruht vor allem auf Beobachtung und weniger auf anthroposophischen oder schulmeisterlichen Lehren, das tut gut. Ott verschweigt nicht, dass wir die Kuh zur Partnerschaft zwingen. Dass wir zum Partner werden, dafür plädiert er. gh

Martin Ott:
Kühe verstehen

Eine neue Partnerschaft beginnt
 
faro Verlag, Lenzburg 2011
ISBN 978-3-03781-033-0
CHF 34.90
www.fona.ch

Kampf für die Rohmilch

Judith Mudrak, gebürtige Schweizerin, ist nach Amerika ausgewandert. Ins Land des Rohmilchverbots. An einer Stoffwechselkrankheit leidend, hat sie sich nach gesunden Lebensmittel umgesehen, darunter auch nach Lieferanten von Rohmilch. Doch Bauern, die in den USA Rohmilch verkaufen, werden kriminalisiert. Um die Vorschriften zu umgehen, muss man sich eine Kuh «kaufen», von der man dann die Milch selber bezieht.

Mudraks Buch ist ein Pamphlet für Rohmilch. Tatsachen und Meinungen von Doktoren und Wissenschaftler, Beispiele von mit Rohmilch geheilten Patienten, unterdrückte Forschungsergebnisse, schwer nachvollziehbare Verbote gegen unbehandelte Lebensmittel – dies alles kommt im Buch zur Sprache, oft in etwas verwirrender Vielfalt und Wiederholung. gh

Judith Mudrak-Wasem:
Milch ist nicht gleich Milch

Bisher verschwiegene revolutionäre Tatsachen zur Rohmilch-Wissenschaft und Gesundheit!

436 Seiten, broschiert
Xlibris Corp 2011
ISBN 978-1-4628-9799-5
CHF 27.90
milchistnichtgleichmilch.com

Ein globalisierter Blick auf die Berge

Jon Mathieus Blick in luftige Höhen rund um die Welt gründet auf einem durch lange Forschungstätigkeit erworbenen Fundament an Wissen über die Gebirgsregionen und ihre BewohnerInnen. Nun legt er sich an einen Vergleich zwischen ausgewählten Bergregionen und rund um den Globus. Mathieu zeichnet dabei zum einen die Entwicklung der Wahrnehmung der Bergwelt nach – wobei die Entdeckung und teilweise Kolonisierung fremder Gebirgsregionen seit Beginn der Frühen Neuzeit durchaus auch den Blick auf die heimischen Höhen beeinflusste. Zum andern vergleicht er, mit viel Zahlenmaterial angereichert, u.a. die (Land-)wirtschaftlichen und demographischen Entwicklungen in verschiedenen Bergregionen von China über Afrika bis Südamerika in den letzten gut 500 Jahren. Gleichzeitig bietet die Studie einen Einblick in die Geschichte der verschiedenen Wissenschaftszweige, die sich dem Thema widmen und in die Vielzahl von privaten und staatlichen Organisationen, die sich für eine «nachhaltige» Entwicklung der Gebirgsregionen einsetzen. Man ahnts: Mathieus Studie ist keine Entspannungslektüre nach getaner Alparbeit, sondern nicht ganz leicht verdauliche Winterkost, auch wenn sie nicht allzu umfangreich und gut verständlich geschrieben ist. an

Jon Mathieu:
Die dritte Dimension

Eine vergleichende Geschichte der Berge in der Neuzeit

Schwabe Verlag
Basel 2011
ISBN 978-3-7965-2711-1
CHF 58.-
www.schwabe.ch

Fünf Kilometer zur nächsten Kuh

Niemand sei mehr als fünf Kilometer von der nächsten Kuh entfernt, schreibt Marc Valance in diesem Band, der sich der Kuh nähert bis unter die Haut, bis in den Pansen hinein und von diesem wieder hinaus übers Euters, über die Fleischfasern in die industrielle Weiterverarbeitung. Kein Tier sonst, dass sich so vehement und allumgreifend in die schweizerische Seele eingenistet hat. Kein Tier sonst, dass wir so für unsere Zwecke (meist profitabel orientiert) zum Nutztier verbogen haben.

Man lernt ganz schön viel: Wie die Kuh zum Schweizer kam, wer bei der Kuh der Ochse ist und welche Farben er hat, was die Götter mit der Kuh anstellen, wie die Kuh in die Dose und auf die Unterhose kam, wie sie unsere Landschaft mit- und umgestaltet, wie man eine Kuh folkloristisch kompensiert und warum die Kuh am Umweltproblem sowie am Butterberg schuld ist und warum wir ihr die Schuld geben. «Die Kuh hat ein grosses Maul, aber sie schweigt», sagt Krüsi. Da hören wir ihr gerne zu. Fünf Sterne von der zalp-Redaktion. gh

Marc Valance:
Kühe


Schriftenreihe Vontobel-Stiftung,
Zürich 2010
gratis
www.vontobel-stiftung.ch

Die Gefahr ruft

Nur wenige gehen z’Alp, weil es dort gefährlich ist. Während es im noch gefährlicheren Tal allerlei spezielle Ratgeber gibt wie «Der zerquetschte Velofahrer», «Gefahren auf dem Schulweg», «Die bedrohte Hausfrau», «Der zersägte Holzfäller» usw., fehlte bis jetzt der Gefahrenführer für die Älpler. Nun ist er da. Was macht man bei einem Schlangebiss, bei Verätzungen, Blasen, Splitterverletzungen, Verbrennungen, Prellungen, Tollwut usw. Wie stellt man sich eine Notfallapotheke zusammen und welche Bachblüten trinkt man dagegen. Was kann man bei Müdigkeit tun, wann hilft ein Quarkwickel, wie organisiert man eine Helikopterlandung und was ist eine Ernährungspyramide und eine Rettungskette usw. An manchen Stellen bleibt das Buch leider oberflächlich und eher geschwätzig, bietet in der letzten Konsequenz nicht die erwartet konkrete Hilfe. gh

Birgit Bayer:
Ein Sommer auf der Alp

Nützliches und Heilsames für jeden Tag

Weber Verlag, Thun/Gwatt 2011
ISBN 978-3-909532-80-3
CHF 29.–
www.weberverlag.ch

Über den weiten Alpenbogen

«Almen und Alpen» ist eine länderübergreifende Untersuchung zu fast allen Themen der Alpwirtschaft. Soviel Wissen war meines Wissens noch nie an einem Ort versammelt. Das Spektrum umfasst die Geologie, das Klima, die Topografie der Alpen, geht über zur Nutzung, erklärt Grund und Boden, Flora und Fauna, behandelt Beweidungsformen und deren Auswirkungen, zeigt ökologische Entwicklungen und menschliches Zutun auf, versucht Tendenzen und Möglichkeiten der Alpwirtschaft zu entwerfen. Kein Lesebuch, aber ein Nachschlagewerk für jeden Alpinteressierten, der sich noch wundern kann, was es alles zu wissen gibt. Das Heft umfasst 148 Seiten, die beiliegende CD enthält das gesamte Werk mit 1448 Seiten im PDF-Format zum gezielten durchsuchen. Mit ausufernd vielen Tabellen, Abbildungen und einer Bildergalerie der geologisch unterschiedlichen Alplandschaften. gh

Alfred Ringler:
Almen und Alpen

Höhenkulturlandschaft der Alpen, Ökologie, Nutzung, Perspektiven
 
Verein zum Schutz der Bergwelt, München 2009
ISBN 978-3-00-029057-2
ca. CHF 60.–
www.vzsb.de

Kein Platz auf der Kuhhaut

Die Kuh muss für vieles hinhalten. Das wird klar bei der Lektüre dieses allumfassenden Buches über die Kuh in Geschichte, Kultur und Verwertung. Knapp 1,3 Milliarden Rindviecher grasen uns einen Viertel Nahrungsmittelanteil weg, alle zusammen sind mehr als doppelt so schwer wie die menschliche Masse und wir lieben sie einfach, die Kuh.

Es geht im Buch «um die Kuh als Handelsware, als Fleisch- und Milchlieferantin, als Sexualobjekt, als Werbefläche, als Heilige und Teufelin, als Sklavin, Seelntrösterin und Gefahr für die Umwelt». Intelligent geschrieben und gut zu lesen, auch wenn Kulturgeschichte eben nicht immer Krimispannung entspricht. Was der Autor an Wissen, Zahlen, Fakten, Mythischen und Literaturzitaten zusammenträgt, geht auf keine Kuhhaut. Wer die Kuh aber als lebendiges Wesen erfahren will, wer ihr Psyche kennenlernen will, der geht besser auf die Alp und auf die Weide - dort kann er das Buch dann immer noch lesen. (gh)

Florian Werner:
Die Kuh

Leben, Werk und Wirkung

Nagel&Kimche im Carl Hanser Verlag, München 2009
ISBN 978-3-312-00432-4
CHF 34.50
www.hanser-literaturverlage.de

Lebensperspektiven in den Alpen

Eigentlich, so könnte man als Naturliebhaber meinen, ist es gut, wenn sich der Mensch weit in die Alpentäler zurückzieht und die Berge der Wildnis überlassen werden. Die Zukunft der Alpen liegt jedoch ganz entscheidend in den Händen der Menschen vor Ort, so mahnt Werner Bätzing, Professor für Kulturgeographie und einer der anerkanntesten Alpenexperten. Verlassen immer mehr Menschen entlegene Bergdörfer, so kommt die Landwirtschaft zum erliegen. Almweiden verbuschen und der Wald breitet sich unkontrolliert aus, die Biodiversität nimmt wahrscheinlich ab. Wirtschaftsgebäude, Siedlungen und Dörfer verfallen und der Erhalt von Saumpfaden und Wanderwegen wird immer aufwendiger, teurer oder sogar unmöglich. Mit den Bergdörfern stirbt die Kulturlandschaft und wenn überhaupt vorhanden, kommt danach der Tourismus zum erliegen.

Weltuntergangsgejammer hilft aber keinem, wenn Existenzen und ganze Landschaften bedroht sind. Deshalb werden im Buch zukunftsweisende Projekte geschildert, die den Menschen, die sich auf ein beschwerliches und hartes Leben in den Bergen eingelassen haben, Perspektiven, Mut und Kraft geben können. Dr. Thomas Wardenbach

Werner Bätzing:
Orte guten Lebens


Rotpunktverlag, Zürich 2009
ISBN 978-3-85869-392-1
CHF 39.80
www.rotpunktverlag.ch

Gletscherluft und Molke

Das Leben auf der Alp kann auch heute noch hart sein. Die Lektüre von Jägers Studie, in der er in klassisch volkskundlicher Manier Berichte über das Leben auf den Tiroler Alpen vom ausgehenden Mittelalter bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts sammelt, öffnet einem allerdings einen Blick auf Lebensbedingungen, die nicht nur hart und durch vielerlei Gefahren geprägt, sondern grösstenteils auch durch Armut bestimmt waren. Das Tiroler Alpwesen war dabei keineswegs eine reine Männerwelt. Sehr zur Besorgnis der kirchlichen Obrigkeit setzte sich das Alppersonal nämlich oft aus ledigen Männern und Frauen zusammen, wobei nicht selten die Frauen das Sennereihandwerk ausübten. Die Alpen waren aber auch für viele Angehörige der ländlichen Unterschicht wichtig, die sich und ihre Angehörigen mit «Grasrupfen» (Wildheuen), dem Sammeln von Edelweiss und dem Ausgraben von Enzianwurzeln für die Schnapsbrennerei oder dem Erbetteln von Butter und Molke über die Runde bringen mussten. Man muss das leicht verständlich geschriebene Buch nicht unbedingt von vorne nach hinten lesen, sondern kann bestens darin «schneuggen» und sich an den vielen alten Scharz-Weiss-Fotografien erfreuen. an

Georg Jäger:
Fernerluft und Kaaswasser

Hartes Leben auf den Tiroler Almen
 
Universitätsverlag Wagner,
Innsbruck 2008
ISBN 978-3-7030-0443-8
CHF 49.90

Ich Alp du Alp wir Alpen

«Wir Alpen» ist kein Buch über Alpbetriebe und deren geschäftige Hirten und Sennerinnen, sondern ein Bündel an Reportagen über gewiefte Zeitgenossen, die an die Zukunft glauben. Allen gemein ist

ihr Wohn- und Arbeitsort im Alpenbogen zwischen Wien und Nizza. Das Buch fächert 15 kreative Projekte auf, sozial, klimaneutral und wirtschaftlich erfolgreich: Nachhaltige Erdbeeren in Grenoble, ein Onlineversandhaus im Puschlav, vom Quecksilberabbau zum Hightechanbau im slowenischen Idrija, Zweitwohnungsverwertung in St. Moritz, ein Bonus-System für radfahrende Mitarbeiter in

Liechtenstein. Ein Buch voll Engagierter zum Hoffnung schöpfen, die Zahlen im zweiten Teil erzählen jedoch die Geschichte des serbelnden Berggebietes. Also Engagierte: Rein ins Gebirge. gh

Wir Alpen!
Menschen gestalten Zukunft


Herausgeber: CIPRA 2007
ISBN 978-3-258-07263-0
CHF 36.–
www.cipra.org

Soweit der Schall reicht

Am häufigsten wird der heilige Wendelin gefordert, dicht gefolgt vom Säu-Toni, auch der Bruder Klaus wird angerufen und vorne dran wird Maria gegrüsst: Der Betruf hilft dem Älpler nach getaner Arbeit seine Verantwortung diversen Heiligen in die Hände zu legen. Tonisep WyssMeier präsentiert nach zwanzig Jahren Recherche eine Sammlung von 134 Alpsegen aus dem deutschsprachigen und rätoromanischen Alpenraum. Ergänzt durch Geschichtliches, Sagenhaftes, Statistisches, Katholisches und sogar Reformiertes rund um den Betruf. gh

Tonisep Wyss-Meier:
Der Betruf

 
Appenzeller Volksfreund, Appenzell 2007
ISBN: 3-9522456-6-6
CHF 45.–
www.dav.ch

Von einem, der noch hin ging

Richard Weiss, langjähriger Schüler und Lehrer am Schierser Gymnasium und später erster Professor für Volkskunde an der Universität Zürich, hat als einer der ersten die Alpwirtschaft nicht aus rein ökonomischer, agrartechnischer Sicht betrachtet, sondern stellte die ÄlplerInnen und deren Kultur in den Mittelpunkt seiner Untersuchung. Entstanden ist dabei nicht etwa eine abgehobene wissenschaftliche Abhandlung, sondern eine reiche und spannende Sammlung dessen, was der Autor auf den unzähligen besuchten Alpen, aus mündlichen und schriftlichen Quellen vorfand. Von der Beschreibung der Bewirtschaftungsarten, Gerätschaften und Einrichtungen über die rechtliche Organisation und historische Entwicklung zu Arbeits- und Lebensweise des Alppersonals lernen wir ein Alpwesen kennen, wie es sich bis in unser Jahrhundert hat halten können, und auf dessen Überbleibsel wir auch heute immer wieder stossen. gh

Richard Weiss:
Das Alpwesen Graubündens

 
Neudruck der Originalausgabe von 1941 im Octopus Verlag, Chur 1992
ISBN 3-279-00525-6
CHF 58.–
www.octopus-verlag.ch

Mähe dich glücklich

Das Sense-Handbuch erklärt mehr, als wir wissen müssen. Und das tut es mit freundlichem Text und liebenswürdigen Zeichnungen. Dabei geht es Miller nicht nur ums gekonnte Mähen – die Sense ist bei ihm Angelpunkt und Schwinghebel zur Selbstverwirklichung. Neben handfesten Tipps zum Kauf, zum Gebrauch der Sense, zur Handhabung und Werkzeugpflege will Miller zusätzlich einen Sense-Spirit verbreiten. Gemäss dem Motto: Vor dem Mähen ist Muskelentspannung und Meditation, nach dem Mähen ist Tristenbau, Getreideernte, Haferbrei und Sauerteigbrot.

Aber für uns ist es nun Zeit: Wir kaufen die perfekt zu uns passende Sense, wir dengeln, was der Hammer hergibt, wetzen, dass die Metallspäne sprühen und schwingen mitsamt der Sense leichtfüssig hinaus ins gemähte Universum. gh

Ian Miller:
Das Sense-Handbuch

Richtig dengeln, wetzen, mähen und ernten
 
144 Seiten, gebunden
zahlreiche Abbildungen und Zeichnungen
Haupt Verlag, Bern 2017
ISBN 978-3-258-07997-4
CHF 32.–
www.haupt.ch

Sag mal, was haben wir noch in der Spense?

Das Kochbuch von Margrit Abderhalden, scharrt seine Rezepte nahe um den Alpherd und die Alpweide. Da muss der Hirte schon mal Löwenzahn, Guten Heinrich oder Eierschwämmli heimbringen und die Sennerin massig Rahm abschöpfen, auch wenn das magereren Käse gibt. Könnte zudem passieren, dass ein schotteversoffenes Schwein dran glauben muss, damit sich die traditionelle Küche in währschaften Muskeln niederschlägt. Also kein Buch für Cholesterinabstinenzler und sonstige Fettverweigerer.

Es reihen sich Grundrezepte wie Sennenrösti, Bärlauchspätzli, Zigerhörnli, Schweinsbraten neben spezifisch traditionellen wie Schlorzifladen, Zunne, Ribel, Holderbrägel, ergänzt mit Rezepturen für Kräutertee, Bratbutter, Tannenspitzhonig, Hustensirup und Rüeblikafi. Die hundert Varianten reichen knapp für einen Alpsommer, sind einfach beschrieben und manchmal mit kulturhistorischen Angaben versetzt. Damit müsste eigentlich gekocht sein, was es zu kochen gibt, und ich kann aufhören, alpkulinarische Bücher zu sammeln. Obwohl: Vielleicht offenbart uns das nächste Buch Rezepte vom Hirt, der nicht kochen können will, oder was man mit geblähten Käse noch machen und wie man die Hausmaus gratinieren kann. gh

Margrit Abderhalden:
Schweizer Alpküche

100 Rezepte – einfach, traditionell, währschaft
 
160 Seiten, gebunden
viele Farbbilder
AT-Verlag, Aarau 2016
ISBN 978-3-03800-876-7
CHF 29.90
www.at-verlag.ch

Unverzichtbar

Mehr als 40 Autorinnen und Autoren bringen im Neuen Handbuch Alp ihr Wissen ein, vermitteln praktische Tipps und sinnieren über das Leben oberhalb der Waldgrenze. Oft mit einem Augenzwinkern, immer aus der eigenen Erfahrung heraus, griffig, kompetent, überraschend.

Das Standardwerk für Alpneulinge und Interessierte an der Alpwirtschaft. Neben Tipps und Tricks für Alpleute in allen Bereichen vom Anstellungsvertrag bis zum Klauenverband enthält das Buch in vielen Erzählungen und Betrachtungen ein Stück moderne Lebensart auf über 2000 Meter. Fast alle Schreibenden sind oder waren selber z’Alp. Ein Buch, das quietscht wie ein Mund voll trockener Käsekörner und dampft wie ein Kuhfladen in der Morgenfrische, ein Buch für 100 Tage Alp oder eine durchwachte Nacht. (Klappentext)

Neues Handbuch Alp
Handfestes für Alpleute, Erstaunliches für Zaungäste
 
zalpverlag 2012
528 Seiten, viele Schwarzweiss-Bilder und Illustrationen
ISBN 3-033-00443-1
CHF 56.–
www.zalpverlag.ch

Salben oder blättern

Ein Heilmittelbuch für Tiere weckt die Hoffnung, den Tierarzt mit seiner Antibio-tikaspritze nicht zu brauchen. Dem ist natürlich nicht so. Gerade auf der Alp hat man vorwiegend mit akuten Krankheiten zu tun, die eine sofortige Behandlung verlangen. Für diese Fälle ist das Buch nur bedingt geeignet. Seine Stärke liegt mehr im langjährigen Umgang mit chronischen Krankheiten an Haut, Klaue, Muskel, Euter, Niere oder Darm. Denn die Tinkturen, Salben und Tees müssen ja zuerst einmal hergestellt werden. Die Rezepturen und Herstellung sind jedoch gut beschrieben. Insgesamt bietet das Buch einen breiten Fundus an Heilpflanzenwissen. Da es sich aber vielen Tierarten widmet, von Katzen über Rinder zu Pferden und Chüngeln, verliert man sich als interessierter Leser zwischen Querverweisen, Stichwortverzeichnis und Wirkungstabellen und wird zum genervten Blätterer. gh

Cäcilia Brendieck-Worm, Franziska Klarer, Elisabeth Stöger:
Heilende Kräuter für Tiere

Pflanzliche Hausmittel für Heim- und Nutztiere
 
248 Seiten, ca. 280 Farbfotos

Flexibroschur
Haupt Verlag, Bern 2015
ISBN 978-3-258-07936-3
CHF 35.90
www.haupt.ch

Mit Homöopathie gegen Eutererkrankungen

In dem reich bebilderten Leitfaden lässt Sybille Maurer anderen Landwirtinnen und Landwirten viel Raum für ihre Erfahrungsberichte von IP-, Bio- und Demeter-Betrieben, auf denen die Homöopathie zur Mastitisbehandlung zum Teil schon seit über 20 Jahren eingesetzt wird. Sie erzählen von Erfolgen, aber auch von Schwierigkeiten und Ratlosigkeit, gerade im Umgang mit chronischen Erkrankungen. Hier setzt die Autorin an und versucht Hilfestellungen zur Wahl des richtigen Mittels zu geben. Neben den im ganzen Buch verteilten, und deswegen etwas unübersichtlichen Informationen zu den konkreten Wirkstoffen, finden sich auch tabellarische Übersichten mit Leitsymptomen, die einem die Suche erleichtern. Ausserdem werden praktische Tipps zur Herstellung und Verabreichung der Mittel gegeben, die im Stall und auf der Alp hilfreich sein können. av

Sybille Maurer:
Praktiker-Leitfaden Mastitis

Klassische Homöopathie
 
broschiert
Eichenhof Verlag, Bischhausen 2012
ISBN 978-3-00-034734-4
EUR 18.00
Bestellung über
www.sybillemaurer.de

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