Bücher

Die Alpen im Bild

«Was Sie hier sehen ist keine Idylle, sondern Zeichen einer tiefen Krise!» Der Geograph und ausgewiesene Alpenfachmann Werner Bätzing kämpft seit Jahrzehnten als Forscher und Aktivist für den Erhalt des Natur- und Kulturraumes Alpen. Massentourismus, Autobahnen, Stauseen und neue Gewerbegebiete verändern den Alpenraum derzeit stark und die Natur- und Kulturlandschaft droht zu verschwinden.

Anhand von aussagekräftigen und eindrücklichen Bildern und ihrer Abfolge im Band erlebt der Betrachter den Wandel der Alpen sehr direkt. Die kurzen Erläuterungen vertiefen die Bildaussagen und lassen die Ursachen dieses fundamentalen Wandels verstehbar werden.

Werner Bätzing bezieht Stellung und kritisiert die aktuellen Entwicklungen der Alpen scharf. Damit greift dieser Bildband - wie auch der Autor - in die aktuelle gesellschaftliche Diskussion um die Zukunft der Alpen ein. Klappentext

Werner Bätzing:
Die Alpen

Das Verschwinden einer Kulturlandschaft

Gebunden, 220 Seiten
160 Abbildungen
wbg Theiss 2018
ISBN 978-3-8062-3779-5
CHF 49.90

S’fägt no immer

Im Juli 1993 bat die Kulturzeitschrift «DU» mit der Ausgabe über den «Sound des Alpenraums» zum Tanz mit der «Neuen Volksmusik». Damals war das Wort «neu» noch neu. 25 Jahre später tastet und chnöpfelt sich dieselbe Zeitschrift an eine Art Bestandsaufnahme der aktuellen Szene. Die experimentelle Phase der damals frisch aufblühenden MusikantInnen ist mittlerweile Kompost. Wo früher der aufmüpfige Charakter Teil des Selbstverständnisses war, Volksliedgut eigensinnig zu interpretieren, wird heute minutiös recherchiert und seriös musiziert. In 25 Jahren ist denn auch manche Saite und etlicher Balg gerissen. An der Hochschule Luzern kann man sich einen «Bachelor of Arts in Music» im Bereich Volksmusik erspielen, in der Metropole Zürich fägets an Stubete in der Trendbeiz «El Lokal», auf der Bühne im Volkshaus und zweijährlich an der Grossveranstaltung «Stubete am See». Mittlerweile sind Bands wie Hujässler oder Pflanzplätz Kult und Jodeln kann an jeder Ecke gelernt werden, nicht nur mehr in der Migros-Klubschule. Wer daran schuld und mitverantwortlich ist, wird im DU mit der Nummer 885 auf die Bühne geführt. Viele Bilder, viele Portraits, diverse Rückblicke, etliche Betrachtungen und Verflechtungen sowie weitere Aktualitäten. Das Magazin lädt ein, seinen Lohn in CDs und Konzerte zu investieren. gh

DU 885 Juli/August 2018 :
Neue Schweizer Volksmusik

kartoniert, 100 Seiten
Du Kulturmedien AG, Zürich 2018
ISBN 978-3-905931-84-6
CHF 20.–
www.du-magazin.com

Dietro quel pezzetto di formaggio

C’è un mondo intero, sull’alpe: donne e uomini, giovani e anziani che stagione dopo stagione si recano in alta montagna con le greggi per produrre un formaggio unico e particolare. Con grandi sacrifici, ma carichi di altrettanta passione. Abbiamo attraversato la Svizzera italiana in lungo e in largo per incontrarli. Scoprendo esistenze, ricordi, speranze di persone generose e tenaci. Il risultato di questo viaggio è un racconto collettivo fatto di parole e immagini. 66 incontri, 113 fotografie e un reportage radiofonico che dipingono tutti gli aspetti di questo straordinario mondo. E ci permettono di capire cosa c’è realmente dietro a quel pezzetto di formaggio che abbiamo il piacere di degustare. Comunicato stampa

Renato Bontognali, Lorenzo Erroi, Lara Montagna, Ely Riva:
Volti dell’alpe

 
Hardcover, 304 Seiten
Salvioni Edizioni, Bellinzona 2018
ISBN 978-88-7967-396-9
CHF 40.00

225 Seiten Bild, 25 Seiten Text

Die im Buch vorgestellten fünf Viehtriebe gehen allesamt von Südtirol aus über die Grenze in die Schweiz und nach Österreich. Der Fotograf Mauro Gambicorti begleitet seit gut zwanzig Jahren Herden und Treiber-Innen auf ihren Wegen zu den Weiden. Aus seinen ruhigen Bildern spricht die Erfahrung, sein Respekt vor der Arbeit und den Traditionen ist durchgängig spürbar. Nicht einmal eine Bildlegende lenkt vom Bild ab. Gambicorti ist nicht am heutig rasenden Fotojournalismus interessiert, am Lechzen nach Likes. Ihm scheint es um das Dokumentieren einer Lebensart zu gehen, die möglicherweise durch die industrielle Landwirtschaft langsam und heimlich verschwindet.

Eingeführt wird das Buch mit einem Text der Geografin und Kultur-anthropologin Anja Salzer, die der Transhumanz die Flüchtlingsbewegungen aufgrund von Kriegen, Unterdrückung und Naturkatastrophen gegenüberstellt. Menschen auf der Suche nach neuen Weidegründen. Sie wirft zudem einen Blick auf die Touristenströme   – dort würde man dann jedoch Viehtrieb sagen und nicht Transhumanz. gh

Mauro Gambicorti, Anja Salzer:
Über Gletscher und Grenzen

Die jahrtausendealte Tradition der Transhumanz in den Alpen
 
gebunden, 256 Seiten
Edition Raetia, Bozen 2017
ISBN 978-8-8728-3592-0
CHF 41.90
www.raetia.com

Wahn und Sinn am Berghang

16 Kilometer Lawinenverbauungen am Chüenihorn über dem Bündner Dorf St. Antönien. Kaspar Thalmann hat sie fotografiert wie wir ÄlplerInnen unsere Kühe, von hinten von vorne von oben von unten. Die Bilder aus diversen Perspektiven erzeugen beim Betrachten unterschiedliche Gefühle: Manchmal wirken die Verbauungen bedrohlich, als könnten sie eines Tages Beton und Stahl über das Dorf werfen, manchmal halten die Fanggitter schützend ihren Arm über das Tal. Blicke aus der Luft lassen die unglaubliche Arbeit erahnen, die hier Menschen am Steilhang vollbracht haben. Aus der Fernsicht erstaunt die architektonische Ästhetik von Reih und Glied am Berg, von nah die marode Existenz der verwitternden Gestelle. Ein Endlosbauwerk. 1953 in Angriff genommen, hat es unzählige Millionen gekostet und verschlingt 400000 Franken an jährlichen Unterhaltskosten. Zum Schutz von 70 Menschen und 90 Gebäuden an einem Ort, der in einer kantonalen Studie 2005 zum «potenzialarmen Raum» erklärt wurde.

Thalmanns Fotografien sind unspektakulär und doch fesselnd, Bilder für verweilende Augen und sich runzelnde Stirnen. Die Texte sind thematisch gegliedert: Olonetzky befasst sich mit der Ästhetik, Hotz mit der Geschichte, Gantenbein mit den Menschen, die sie vorantreiben. Da geht es dann nicht nur um Lebensraumsicherung und Existenz einiger Bergbauernfamilien, sondern um politische und wirtschaftliche Interessen. Das ist spannend zu lesen und öffnet den Fächer weit über St. Antönien: Was machen wir als Gesellschaft mit Minderheiten, die viel kosten? Einfach die Lawine sausen lassen? gh

Fotografie: Kaspar Thalmann
Texte: Köbi Gantenbein, Stefan Hotz und Nadine Olonetzky:
Oder das Tal aufgeben

Die Lawinenschutzbauten von St. Antönien
 
128 Seiten, gebunden
15 farbige und 34 sw Abbildungen
Scheidegger & Spiess, Zürich 2015
ISBN 978-3-85881-478-4
CHF 49.–
www.scheidegger-spiess.ch

Schamhütten

Wer kommt denn auf so eine Idee! Der Alpinfotograf und Publizist Marco Volken hat rund hundert Scheisshäuschen im Schweizer Gebirge fotografiert und dokumentiert, hundert architektonische Trouvaillen der Fäkalienabgabe. Das Buch liest sich wie ein Führer zu den Aborten abgelegener Orte, die anscheinend doch nicht so abgelegen sind, dass man ohne blickschützende Wände scheissen will. Und am liebsten würde man gerne alle ausprobieren: Einmal kacken bitte in der Steinwüste beim Rifugio Ganan, in der Telefonkabine bei Cortesell, auf dem nackten Stein der Cascine d’Àfata, zu zweit auf dem Tandemplumpsklo der Burg Innerjuvalt oder patriotisch umrandet von Schweizerkreuzen bei der Chamanna Segantini. Die bautechnische Kreativität und Vielfalt an vier Wänden mit einem Dach erstaunt in einem Land der unzähligen Baugesetze. Das freudige Fazit: Es gibt Alternativen zu den TOI-TOI-Boxen. gh

Marco Volken:
Stille Orte

Eine andere Reise durch die Schweiz
 
144 Seiten, gebunden
122 Bilder
viersprachig d/f/i/e
AS Verlag, Zürich 2015
ISBN 978-3-906055-41-1
CHF 48.–
www.marcovolken.ch
www.as-verlag.ch

Unerschöpflich

Zwanzig Jahre war Martin Bienerth Senn und Hirt, ein Zeit-, Arbeits- und Denkraum, in dem er Bilder und Aufzeichnungen machte, die sich schlussendlich zu einem unerschöpflichen Archiv ansammelten. Sein neues Buch versammelt 68 Bilder seiner Postkarten, die, grösser abgebildet und ergänzt mit ausgewählten Notizen, Gedankensplittern und Tagebuchaufzeichnungen, seine Sicht auf das Zusammenleben von Mensch und Tier auf der Alp eindrücklich manifestieren: Grundlage aller Alpprodukte ist die behirtete Landschaft, die mithilfe der Tiere und des Älplerhandwerks zu Milch, Fleisch und Käse verwandelt wird. Bienerths Texte gehen jedoch über den Ort «Alp» hinaus, seine Gedanken schweifen immer wieder zum flüchtigen Sinn des Lebens, fragen nach unserer Betrachtungsweise der Natur und fordern auch mal unser Handeln. Seine oft moralischen Ansichten mögen nicht allen bekömmlich sein, wer aber an den Postkarten Freude hat, wird auch das Buch mögen. gh

Martin Bienerth:
Alpsicht

Hirtengeschichten
 
192 Seiten, gebunden
viele Farbbilder
Faro Fona Verlag, Lenzburg 2014
ISBN 978-3-03781-072-9
CHF 39.90
www.fona.ch
www.alpsicht.ch

Mythen, Museen, Mastschweine

Wenn wir an Landwirtschaft denken, kommt uns erst mal eine Kuh, dann ein bärtiger Bauer, eine hübsche Landschaft, vielleicht noch ein Traktor in den Sinn. Markus Bühler-Rasom hat während mehreren Jahren die Landwirtschaft als erweiterte Agrarzone, die tief in die Gesellschaft hineinreicht, fotografiert und ergänzt unsere Kopfbilder mit Bildern zu Politik, Industrie, Verarbeitung, Logistik, Entsorgung, Folklore, zu Preisverleihungen, Mythen, Museen, Mastschweinen usw. Präg­nante, teils plakative Portraits zeigen den Menschen in diesem Panoptikum als Bäuerin und Bauer, als Unternehmer und Schaffer, als Täter und Verwalter, als Werbeträger und Lobbyisten. Das Buch ist äusserst sorgfältig gemacht: Papier, Druck, Format passen; längere Bildlegenden und eher spärliche Texte liefern knappe Informationen und bisweilen philosophische Ein- und Ausblicke, die fotografisch schwer sichtbar gemacht werden können. Der Bildband bildet die momentane Landwirtschaft nicht nur ab, sondern macht sie lesbar und fordert zum eigenen Nachdenken auf, wie wir mit der Landschaft, den Tieren, den Pflanzen – und schlussendlich auch mit uns – umgehen wollen. Er tut dies ohne missionarischen oder ideologischen Eifer. Wer trotzdem ein Unbehagen spürt, liegt nicht ganz falsch. gh

Markus Bühler-Rasom:
Landwirtschaft Schweiz

 
288 Seiten, gebunden
200 SW- und Farbbilder
AS Verlag, Zürich 2014
ISBN 978-3-906055-27-5
CHF 68.–, EUR 62.90
www.as-verlag.ch

Über den Kessirand geschaut

Meist ist Alpwirtschaft stark regional geprägt mit ihren Bräuchen, Traditionen, Rechten, Pflichten, von der Tierart über die Bekleidung der ÄlplerInnen bis hin zu Stacheldrähten oder Elektrozäunen. Über den Kessirand spähen wir hier nach Bad Hindelang im Allgäu. Das Buch entstand im Geiste um die Anerkennung der Alpwirtschaft bei der UNESCO als «immaterielles Kulturerbe», was so viel bedeutet wie «Bewahrung traditioneller Kultur und Folklore». Den Autoren aus Politik, Naturschutz, Forschung und Bauerntum gelingt es, die allgäuische Verbundenheit zur Alpwirtschaft aufzuzeigen, ohne in folkloristische Heimattümelei zu verfallen. Interessant, wie sich jenseits der Grenze ähnliche Probleme in Bezug auf Bestossung, Ökologie, Vergandung und Strukturwandel stellen wie bei uns – auch wenn die HindelangerInnen gemäss ihrer Geschichte und ihren Gepflogenheiten eigene, regionale Lösungen ausdenken. gh

Autorenschaft:
Kulturerbe Alpwirtschaft in Bad Hindelang

 
120 Seiten, gebunden
viele Farbbilder
context verlag, Augsburg 2014
ISBN 978-3-939645-80-1
CHF 28.50, EUR 19.80
www.context-mv.de

Reich dokumentiertes, nostalgisch anmutendes Uri

Wer gerne Fotobücher anschaut, mag dieses Buch! Es dokumentiert den Kanton Uri mit seinen BergbewohnerInnen durch eine grosse Anzahl Fotos. Die einen entsprechen mehr dem ästhetischen, die anderen mehr dem dokumentarischen Anspruch, und bei einigen fragt sich der Betrachter vielleicht, ob sie nötig sind. Nebst einer kurzen Einführung über die Organisation des Kantons führt der Autor den Betrachter vom unteren Reusstal über Schächental und Urnerboden ins obere Reusstal und zu guter Letzt ins Maderanertal. Dabei werden verschiedene Personen und Familien porträtiert, die entweder als Bergbauern, Älpler, Wildheuer oder in weiteren Bereichen tätig sind. Es werden zwar einige interessante Geschichten der abgebildeten Personen angesprochen, die Texte gehen jedoch selten in die Tiefe. Schade auch, dass im Dschungel der Fotos die guten Bilder etwas verloren gehen. Nebst dem Älplertum werden auch das Handwerk der Glockenherstellung, die Schneeräumung am Pass oder Bräuche wie die «Chilbi» gezeigt. pw

Andreas Bachofner:
UR-Alpen

Alp- und Bergleben im Kanton Uri
 
248 Seiten, gebunden
viele Farbbilder
Gisler Druck, Altdorf 2014
ISBN 978-3-906130-89-7
CHF 39.–

Fotografin Kuh

Alle sieben bis zehn Minuten macht es klick anstatt kling – denn dort wo sonst bei einer Kuhglocke der Klöppel hockt, sitzt die Cowcam. Christoph Sigrist stattet seit Jahren diverse Kühe in der Schweiz mit einer kleinen Kamera aus, die ungefähr dem Blickfeld der Kuh entsprechend in regelmässigen Intervallen ein Bild macht. Mittlerweile haben sich bei Sigrist über 20’000 Bilder angesammelt, gut 200 der Besten sind in diesem Buch versammelt. Dabei sind die Kühe als vielseitig begabte Fotografinnen zu entdecken: mal scharf, mal verschlirpt, mal farbig schreiend, mal pastell verlegen, mal kühn, mal dokumentarisch und vielfach überraschend klicken sie sich ihre Welt zusammen, an der wir mit diesem Buch teilnehmen dürfen. Passionierte Kuhfotografen mag es bekümmern, dass ihre Objekte interessantere Bilder schiessen, als sie selbst. gh

Christoph Sigrist, Daniel von Rüti:
Cowcam

Kühe fotografieren ihre Welt
Texte: Sagita Lehner
 
224 Seiten, gebunden
224 Farbbilder
Faro Fona Verlag, Lenzburg 2014
ISBN 978-3-03781-071-2
CHF 39.90
www.faro-buch.ch
www.cowcam.ch

Waadtländer Jura

In verschiedenen Kapiteln wird eine detaillierte Beschreibung und Typologisierung der «Alphütten» vorgenommen, wobei die Bezeichnung «Hütte» angesichts der meist stattlichen und teils auch ganzjährig bewohnten Steinbauten nur sehr bedingt zutreffend ist. Eine Fülle von Informationen gibt es aber auch zur Geschichte der Alpgebäude, zu alpwirtschaftlichen Infrastrukturbauten – etwa zu den angesichts der wasserarmen Kalkböden für die Wasserversorgung wichtigen Zisternen und zu grossräumigen Pferchen aus Steinmauern – und nicht zuletzt zur Käseproduktion. Zum Glück gibt es unter den zahlreichen, sehr ansprechenden Fotografien auch einige Abbildungen mit Männern und Frauen bei der Arbeit, sonst könnte man beim Lesen fast vergessen, dass die Alpwirtschaft in erster Linie von engagierten Bauern und Bäuerinnen, Älplern und Älplerinnen lebt. an

Daniel Glauser:
Chalets d’alpages du parc naturel régional Jura vaudois

 
168 Seiten
gebunden, französisch
Edition Favre, Lausanne 2012
ISBN 978-2-8289-1323-6
CHF 44.00
www.editionsfavre.com

Alpleben im Obertoggenburg

Die Alpwirtschaft wird nicht aussterben, wenigstens in den Medien nicht. Je weniger Kühe gealpt werden, desto mehr Journalisten, Fotografinnen, Filmer, Volkskundlerinnen und Forscher stapfen über die Weiden. Ja geht denn niemand mehr nach Afrika, die hungernden Kinder schauen?

Bachofner war im Obertoggenburg, begleitete mehrere Bauernfamilien während zwei Jahren bei ihrer Alparbeit mit Kamera und Notizblock – und man kann ihm nicht alles anlasten, was wir eingangs schrieben. Wer die Alpen und Leute des Obertoggenburgs kennen lernen will, findet in diesem Buch in grossformatigen Bildern und einfühlsamen Texten viel Wissenwertes über Kultur und Alpleben. gh

Andreas Bachofner:
Alpzeit

Gelebte Traditionen im Toggenburg
 
160 Seiten, 165 Farbfotos,
gebunden
faro Verlag, Lenzburg 2012
ISBN 978-3-03781-050-7
CHF 36.90
www.fona.ch

Hymne an die Alp

Ein tolles Stimmungsbuch. Martin Bienerth hat in seinen viele Jahren z'Alp die verschiedensten Stimmungen in Bild und Wort eingefangen. Stimmungen am Morgen früh, im Nebel, beim zischenden Melken, bei Schneewetter, bei der Geburt eines Kälbli, beim Suhlen im Schottentrog, beim Heimwärts ziehen. Auch die Stimmungen zwischen Mensch und Tier und zwischen den Tieren untereinander werden spürbar. Stimmungen aus der Sicht des Älplers. Der Focus ist auf die Kuh, auf das Tier gerichtet. Menschen sind eher selten zu sehen. Aus den Worten klingt oft Begeisterung und Dankbarkeit für das Alperleben, manchmal auch etwas Kritik am Menschen und an seiner Gesellschaft. Das Buch lädt ein zum Staunen, Verweilen und Mitfühlen – eine wahre Hymne an die Alpwirtschaft. Barbara Sulzer

Martin Bienerth:
Alp

himmelhoch – erdenschön

Alpsicht Verlag, Andeer 2011
ISBN 978-3-85932-655-2
CHF 44.90
www.alpsicht.ch/
www.fona.ch/shop

In eigener Sache

Wer einmal anfängt darin zu blättern, hört nicht so schnell wieder damit auf. Obwohl das Buch nur 13 Älplerinnen- und Älpler-Porträts enthält, spiegelt es das unglaublich breite Spektrum an Menschen wider, die Sommer für Sommer auf Schweizer Alpen arbeiten: Vom Aussteiger bis zum Traditionalisten, vom Einzelgänger bis zum Familienmenschen, vom 15- bis zum 90-Jährigen, vom Schulabbrecher bis zum Uniabsolventen.

Die Texte sind oft sehr erfrischend: «Die Bergler können nichts dafür, dass sie in einer Landschaft leben, die sich gut auf Tourismusprojekten macht.» Und manchmal so schlicht wie wahr: «Die Menschen sind kompliziert. Das Leben mit den Tieren ist eindeutig. Hau einem Rind auf den Arsch und es geht, dem Tätsch gehorchend, vorwärts.» Das Beste sind jedoch die Bilder: So nah. So ungestellt. So echt. Man ist dabei, geht mit, fühlt sich ein. Und weil die Personen nicht nur ein- oder zweimal abgelichtet werden, bekommt man ein ganzheitliches Bild von ihnen. Sogar die Winterhälfte des Älplerlebens findet da und dort Platz im Buch. Eveline Dudda

Hösli, Hugentobler, Dilloo, Dyttrich, Schwegler, Tanner:
Hirtenstock und Käsebrecher

Älplerinnen und Älpler im Portrait

zalpverlag, 2. Auflage Mollis 2011
ISBN 978-3-033-02385-7
CHF 74.–
www.zalpverlag.ch

Zwölf Männer für zwölfhundert Schafe

Per Helikopter gelangen die zwölf Treiber ins Aljetschji, einer Hochgebirgsweide am Rand des Grossen Aletschgletschers, wo die zwölfhundert Schafe unbehütet ihren Alpsommer verbringen. Das Sammeln der Schafe mit Peitschen, aber ohne Hirtenhund, folgt uralten Bräuchen und Regeln, verlangt den Säckelmeistern, Sannern und Hilfssannern Tierkenntnis, Schwindelfreiheit und schweissnasse Socken ab. Kurz vor dem Eintreffen auf der Belalp werden die schönsten Schafe geschmückt, die Treiber frisch bekleidet. Als Helden des Tages werden sie und ihre wollene Gefolgschaft am Schäferfest erwartet, von massig angereisten Touristen und wenigen Schafbauern.

Schuppisser und Ganz begleiten den mehrtägigen Alpabzug, bleiben angenehm staunende Journalisten, biedern sich nicht der Folklore an, berichten spannend und lehrreich über das Ereignis, lassen die Treiber zu Worte kommen und schenken uns Daheimgebliebenen wunderschöne Bilder mit einem Sprutz Schalk. Ein gelungenes Buch. gh

Thomas Schuppisser und Michael T. Ganz:
embrüf, embri

Die Heimkehr der Schafe

Verlag hier+jetzt, Baden 2010
ISBN 978-3-03919-161-1
CHF 58.–
www.hierundjetzt.ch

Löcherware vom feinsten

Wer nicht nur gerne Käse macht, sondern auch erfahren möchte, was alles möglich ist, wenn man den Käse auf dem richtigen Fleck hat, wird mit dem Buch schmierig, löcherig, weisschimmlig, zigerig, cremig, hart und zuletzt ausgereift glücklich. «Schweizer Käse» ist das momentane Standardwerk zum Schweizer Käse. Damit sind nicht die Industriekäse wie Emmentaler oder Greyerzerkäse gemeint, sondern originelle Sorten, hergestellt von Leuten, die angetrieben sind Käse jenseits der Massen und der Langweile herzustellen. Portraitiert werden Käse aus allen Landesteilen und aus allen Höhenschichten. Klar, dass der Anteil an Alpkäseportraits im Verhältnis zur produzierten Menge zu hoch ist, aber auf der Alp wird der Mythos um einen handwerklich hergestellten Rohmilchkäse, den Urkäse schlechthin, am eindrucksvollsten ersichtlich. Konkret geht es um Mascarpin und Chevrotin, um Stanser Fladen und Mühlistein, um Schab- und Kräuterziger, aber auch um geläufigere Sorten wie Echter Emmentaler, Alp-Sbrinz, Vacherin, Raclette, Tilister aus Käsereien mit dem besonderen Löchlein auf dem i. Kurz: Reich und toll bebildertes Plädoyer für den Rohmilchkäse. Neben einer umfassenden Historie des Schweizer Käse enthält das Buch ein ebenso umfassendes Lexikon der Schweizer Käsesorten und der Käsereifachbegriffe. gh

Dominik Flammer und Fabian Scheffold:
Schweizer Käse

Ursprünge, traditionelle Sorten und neue Kreationen
 
AT Verlag AZ Fachverlage AG, Baden 2009
ISBN 978-3-03800-474-5
CHF 98.–
www.at-verlag.ch

Wir sind Kuh

Emanuel Ammon durchquert die Schweiz von der Flotze bis zum Kuhschwanz, vom Alpaufzug bis zum Abgang und was die Kuh so alles zwischendurch noch macht: im Stall liegen, Forschungsanstalten beglücken, posieren für Werbe-Shootings, brillieren an Kuhshows und in Trainings, Punkte schinden an Viehschauen, friedlich grasen auf den Weiden oder vom Stier träumen, der seinen Samen der Swissgenetics zur Verfügung stellt. Die Auswahl der Bilder ist eine ganz persönliche, wenn Ammon Kuhschnorren faszinieren, kommen sie auch mehrfach vor. Die Texte sind dabei weniger poetisch als die Bilder und nur als kurze Informationsangaben gedacht, die Geschichten muss der Betrachter selber ersinnen.

34 Kuhrassen werden jeweils gezeigt in der Beziehung mit einem Bauern, der über seine Kuh erzählt. Darunter Besonderheiten wie die Kuh Tulipe von Franz Blum, eine Vosgienne, von der noch 19 Stück in der Schweiz registriert sind. Eine schöne Hommage an die Kuh, die dem Schweizer ja immer noch voran steht. gh

Emanuel Ammon:
Schweizer Kuhleben

 
Aura Fotobuchverlag, Luzern 2009
ISBN 978-3-9523375-1-6
CHF 78.–
www.aura.ch

Bergers du monde

Depuis une trentaine d'années, Bernard Faye parcourt les quatre continents à la rencontre de ces hommes qui consacrent leur vie aux animaux et à la terre. Son livre évoque des trajectoires de bergers rencontrés au hasard des parcours dans la fournaise sahélienne, dans les vents de sable des steppes d'Asie centrale, dans la moiteur amazonienne, sur les pentes de la montagne cévenole ou sur les piémonts abyssins. Ce sont des histoires de transhumances, des histoires d’enfants, nés bergers, que leur naissance plonge dans un monde où l’animal est le commencement et la fin de toute activité. Ce livre raconte aussi les liens – liens de peine mais aussi de fête – que le quotidien et l’exceptionnel tissent entre le berger et son troupeau. Klappentext

Bernard Faye:
Bergers du monde

 
Éditeur Quae, 2008, geb., 240 Seiten
EUR 35.–
ISBN-13 978-2-7592-0166-2
www.quae.com
oder bestellen über eine Buchhandlung in der Schweiz

Geschichten der Stille, die riechen

Die portraitierten fünf Urner Alpen mit Landschaft, Vieh und ÄlplerInnen fordern Zeit, sonst entgehen einem die Geschichten, die eine Holzfassade, ein Herrgottswinkel, ein sommersprossiges Gesicht, eine Landschaft im Nebel, ein Kuhauge oder ein Paar Zoggeli erzählen. Die Bilder sind Bilder der Stille – Fotogemälde mit stark olfaktorischem Charakter. Sofern man die Gerüche schon mal gerochen hat, tauchen sie überall im Buch auf. Betrachtet einmal mit Ruhe das Titelbild. Könnt ihr die Komposition aus stallgewohnten Hemden, alphistorischem Holz und den aussen peinlich gereinigten Stiefeln in der Nase wahrnehmen? So zieht die Nase weiter durch das Buch, vorbei an feuchtnebligen Landschaften, unter Kuhflotzen hindurch, durch papierverklebte Küchen und Ställe, sogar die Felswände tauchen rauh und modrig auf, um dann in den Augen eines Stallburschen zu entschwinden, und eine neue Geschichte beginnt. gh

Vanessa Püntener:
Alp – Porträt einer verborgenen Welt

 
Rotpunktverlag, Zürich 2014
CHF 42.–
ISBN 978-3-85869-622-9
www.rotpunktverlag.ch

Alp in schwarzweiss

Drei Jahre begleitete die Fotografin Christiane Dörig die sechsköpfige Bauernfamilie Paul und Annemarie Peterer Künzle durch den Alpsommer auf der Alp Bommen, unterhalb des Wildkirchli und der Ebenalp auf 1300 m ü. M. In den Tagen und Wochen auf Alp Bommen veränderte sich der Fokus der Fotografin: die fotografischen Aspekte traten in den Hintergrund, das Interesse an den Menschen, ihrer Lebensweise, ihren Traditionen gewann Oberhand. Die Einfachheit des Alplebens, der Rhythmus der Natur, die Kraft der Ursprünglichkeit und die Liebe zur Schöpfung zogen die bislang mit der Landwirtschaft nicht vertraute Fotografin in ihren Bann. Mit ihrer Kamera hat Dörig festgehalten, was ihr professionelles Auge mit viel Feingefühl, Neugier und Respekt erspäht hat.

Christiane Dörig:
Bommen

Ein Alpsommer im Alpstein
 
Appenzeller Verlag, Herisau 2004
CHF 58.–
ISBN 978-3-85882-389-2
www.verlagshaus-schwellbrunn.ch/

Schauen und Hören

Älpler aufgepasst! Wer sich in kalten Wintermonaten wieder einmal seine Alperinnerungen reinziehen will, der sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Neben den tollen Schwarzweiss-Bildern von Roger Harrison liegt dem Buch eine CD mit aussergewöhnlichen Aufnahmen bei. Die drei Innerschweizer Musiker Carlo Gamma, Beat Föllmi und Rochus Keller haben zu den Fotos von Harrison spontan improvisiert. Das ganze untermalt mit Alpgeräuschen - herausgekommen ist ein unter die Haut gehendes Hörerlebnis. Ideal für Älpler auf Entzug. Der Bildband zeigt hautnahe Einblicke in das Alpleben einer Urner Älplerfamilie. Zusammen mit der CD ist dieses Buch ein ganz spezielles Gesamterlebnis.

Roger Harrison:
Heile Welt Harte Arbeit

 
Mit einer Musik-CD von Rochus Keller, Beat Föllmi und Carlo Gamma
Cantina Verlag, Goldau 2002
CHF 48.–
ISBN 3-85600-034-8
www.cantina.ch

Beinahe vergessene Welt

Peter Ammon (*1924) reiste in den 1950er Jahren durch die Schweizer Bergtäler, um Leben und Arbeiten der Bergbauern fotografisch festzuhalten. Ihn interessierten vor allem traditionelle Betriebe und Lebensformen, wie sie nach dem Krieg in abgelegenen Gegenden noch oft anzutreffen waren. Damals fanden seine Bilder wenig Anerkennung, denn nach einer langen Zeit der Entbehrungen sehnten sich die Menschen nach Fortschritt und Moderne. Heute sind Peter Ammons Bilder Zeitzeugen einer beinahe vergessenen Welt. Seine Aufnahmen sind auch technisch interessant, da es die ersten Farbaufnahmen ihrer Zeit sind.

Peter Ammon fotografierte die Menschen in ihrer vertrauten Umgebung, mit den Dingen, die ihr Leben prägten. Zum Teil sind es Momentaufnahmen von bestechender Frische, zum anderen ruhige Portraits, in denen die Menschen Statisten ihrer selbst sind.

Peter Ammon:
Schweizer Bergleben um 1950

 
Aurora Fotoagentur, Luzern 2002
CHF 78.–
ISBN 978-3-033-00875-5
www.aura.ch

Eine Liebeserklärung an die Menschen in den Urner Bergen

Wenn einer mit der Kamera und einem Bündel Fotofilme in die Urner Berge zieht, sind Bilder atemberaubender Sonnenaufgänge, rassiger Kühe, scharfer Felszacken, blühender Enziane, Alpenrosen und Silberdisteln zu erwarten. José Amrein hingegen bringt einen Rucksack voller Alpleute mit ins Tal. Die schwarzweiss Fotografien zeigen die Urner ÄlplerInnen bei der Arbeit und beim Erzählen von Geschichten, denen Amrein aufmerksam zuhört. Dabei wird offensichtlich, dass das Erzählen eine wichtige Funktion erfüllt, Erlebtes auf der Alp zu verarbeiten. Was einem nicht geheuer vorkommt, wird mit der Welt der Sagen erklärt. Kommt hier unverhofft eine Erzähltradition zum Vorschein, die wir sonst im Orient vermuten?

Das Besondere am Buch ist dessen menschliche Atmosphäre. Hier spricht nicht der studierte Autor über die Objekte seiner ethnologischen Forschung in den Urner Bergen, hier reden die Alpleute selber. Ihre Sprache ist einfach und voll versteckter Lebensphilosophie. Die Landschaft der Alp als Ereignisort für Menschen, Tiere, Pflanzen, Wetter und Übersinnlichem – das prägt. gh

José Amrein:
Vom Leben der Urner Älpler

 
Verlag Gisler Altdorf 2001
CHF 49.–
ISBN 3-906130-10-X
www.alpgalerie.ch

Bauern am Berg

Während Jahren ist der Genfer Fotograf Didier Ruef mit seiner Kamera in den Schweizer Alpen unterwegs gewesen: Diesseits und jenseits des Alpenkamms hat er, zusammen mit dem Journalisten Ulrich Ladurner. «Bauern am Berg» ist ein Buch der Begegnungen, aber auch der rücksichtsvollen Annäherung, der teilnehmenden Beobachtung. Wer Didier Ruefs und Ulrich Ladurners 13 Bild- und Textreportagen aus dem Wallis, dem Berner Oberland, der Innerschweiz, aus dem Tessin, Italienisch- und Romanischbünden zur Kenntnis nimmt, der begreift, warum sich unsere «Älpler» nicht einfach wegrationalisieren lassen, der bekommt eine Ahnung davon, dass Bauern am Berg aller natürlichen Widrigkeiten zum Trotz ein Leben in einer ganz anderen, immateriellen Form von Reichtum führen. Die Alpen als soziales Laboratorium.

Eines meiner Lieblingsbücher, mit Fotos so archaisch, schön und ungeschminkt, dass es wehtut. gh

Didier Ruef und Ulrich Ladurner:
Bauern am Berg

 
Offizin Verlag Zürich 1998
ISBN 3-907495-94-2
CHF 78.–

Leni

Leni geht auf den Berg, seit sie neun ist. Allein. Bei sich nur die Tiere: Zwei Eselinnen, die geduldig das Wenige tragen, das man zum Leben auf der Alm braucht. Jeden Sommer führt Leni das Vieh auf die entlegenen Weiden an der italienischen Grenze. Gehts los, steckt Leni die beiden Katzen Veritas und Chouchou in den Sack, und hopp! Sie sorgen für etwas Gesellschaft, wenn die Hirtin ihre einsamen Kehren durch die Walliser Alpen zieht.

Leni ist die Hauptfigur in Renato Jordans feinfühligem Fotoessay, der nun in Buchform vorliegt. Aus einer vergangenen Epoche scheinen sie zu stammen, die über fünfzig Schwarzweissaufnahmen. Sie dokumentieren das Leben einer Wanderhirtin, das sich allein nach dem Taktstock der Natur richtet. Wer das Klischee der dümmlichen Kuhhirtin bedient sieht, irrt sich. Jordan zeigt eine weltoffene, kluge Frau, deren Neugier sie bis nach Indien und Moskau trieb. Ihre Lieblingslektüre: Dostojewski, Tolstoj («Die Russen, tüchtig schwer!»).

Pierre Imhasly und Renato Jordan:
Leni, Nomadin

 
Stroemfeld Verlag, Frankfurt am Main 2001
ISBN 978-3-87877-834-9
CHF 28.–
www.stroemfeld.de

Alpzeit durch die Schweiz

Schwarz-weiss Fotoband, in dem das Alpleben nicht verklärt wird. Der Lehrer und Fotograf Riedo war einen Sommer selber z'Alp, was die suggestive Wirkung der Bilder zu erklären vermag. Abgebildet werden auch Kuhfladen, Essensresten und was sogar in vielen ÄlplerInnenfotobücher fehlt: verregnete Hirten. Mit einmal schauen kommt man den Bildern nicht auf die Schliche, da braucht es schon einen längeren Winter. Oder, wie es auch auf dem Klappentext steht: Der grosse Photo-Essay über das einfache Leben in den Bergen aber handelt nicht zuletzt auch von der uralten Sehnsucht nach dem Paradies. Denn nirgendwo sonst, und das spüren im Grunde Bauern, Städter und Älpler genauso, ist der Mensch dem Himmel näher als in den Bergen. gh

Romano P. Riedo:
Alpzeit

 
Fischer Media, Münsingen-Bern 1996
broschiert
ISBN 3-85681-344-6
CHF 58.–

Begleite Ziege Lisa in die Berge!

Im «Wimmelbuch z’Alp» von Celine Geser gibt es viel zu entdecken. Für Kinder ist das Buch äusserst ansprechend gestaltet, mit vielen farbigen Illustrationen. Die Kinder können Ziege Lisa durch das Buch verfolgen und finden sie auf jeder Seite wieder – wobei die Seiten sich leider sehr ähneln. Das Buch ist allgemein eher klischeehaft gehalten. Der Verlag weist im Schlusswort darauf hin, dass alle Angaben im Buch ohne Gewähr sind – ein äusserst sinnvoller Hinweis. Oder wussten Sie, dass ein Grossteil der Alptiere noch von Hand gemolken werden, alle Frauen Röcke tragen und dass fast alle Älpler Musiker sind? Die Idee eines «Wimmelbuch z’Alp» hat zwar einen ansprechenden Ansatz, wurde jedoch eher platt umgesetzt. vh

Celine Geser:
Wimmelbuch z’Alp

Gebunden, 16 Seiten
Weber Verlag AG 2019
ISBN 978-3-03818-239-9
CHF 25.00
www.weberverlag.ch

Sünneli ist weg ...

Sofie geht bald in die Schule, aber während der Sommerferien ist sie noch mit ihren Eltern und Bruder Beni auf der Alp. Besuch bekommt sie von ihrem Freund Frederico, dem sie alles auf der Alp zeigen will, auch wie man die Hand ins Maul ihrer Lieblingskuh «Sünneli» hält. Nach einem Gewitter mit Hagelsturm ist gerade das «Sünneli» verschwunden. Die Suche beginnt und es darf verraten werden, dass alles gut kommt und nach abgeschlossenem Abenteuer glückliche Älpler um den Beerifenz hocken. Die Geschichte ist hübsch und kenntnisreich erzählt, man spürt Salome Siegenthalers eigene Alperfahrung. Die Bilder sind farbig und geradlinig ohne intellektuelle Verkünstelung. Den Kindern wirds gefallen und den Eltern, Grosseltern, Göttis, Onkels, Tanten, Kindergeburtstagsfesteingeladenen und Weihnachtsgeschenksuchenden auch. gh

Salome Siegenthaler-Lüthi, Karin Widmer:
Mit Sofie auf der Alp

 
32 Seiten, gebunden
Baeschlin, Glarus 2016
ISBN 978-3-85546-297-1
CHF 29.80
www.baeschlinverlag.ch

... und wo ist Cleo?

Hündin Cleo und Grafikdesignerin Jule gehen auf die Alp. Der Tag beginnt früh, und bis alle Arbeiten getan sind und der Käse ruht, ist auch Jule müde und legt sich für ein Sennerinnenstündchen auf die Weide. Nur Cleo ist noch voller Tatendrang. Da lockt ein Murmeli zum Jagen, dort reizen Steine zum Springen, drüben plätschert ein Bach zum Durstlöschen. Am Nachmittag zieht ein Gewitter auf, Jule muss zurück zur Hütte, Cleo ist verschwunden. Wo ist sie nur? Das Kinderbuch gibt mit den hübschen Zeichnungen zum Vorgang des Käsens einen lehrreichen Einblick ins Alpleben, während die Geschichte um Cleos Verschwinden fürs Abenteuerliche verantwortlich ist. Beides beruht laut Autorin auf wahren Begebenheiten. gh

Juliane Tag:
Cleo auf der Alp

 
28 Seiten, gebunden
Juliane Tag, Langenburg 2016
ISBN 978-3-00052-424-0
EUR 15.–
Erhältlich im Buchhandel oder bei der Autorin: cleo@posteo.de

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