Politik

«Niemand im Bergell will den Wolf!» – So der einmütige Tenor zwischen Maloja und Castasegna während der letzten Monate. «Er ist unnötig, nützt nichts und schadet bloss. Die Bestie reisst Schaf um Schaf und lässt sie tot oder halb lebendig auf der Weide liegen. Das Leben der Bergbauern ist auch ohne Wolf schwierig genug. Wenn er den Winter überlebt, hängen wir die Schäferei an den Nagel».

Im Sommer 1999 bekamen die ÄlplerInnen einen Fragebogen zugeschickt, in dem sie aufgefordert wurden Fragen rund ums z‘Alp gehen zu beantworten. Im Mai dieses Jahres verfasste Christine Rudman, die Absenderin der Post, einen Zwischenbericht über ihre Arbeit. Grund genug für zalp, nachzufragen, wie es bei der Wissenschaft rund um unseren Arbeitsplatz aussieht.

Bei der ganzen Diskussion um Marktöffnung und verbesserte Wettbewerbsfähigkeit in der Landwirtschaft geht manchmal die Alpwirtschaft etwas vergessen.

Bis in zwanzig, dreissig Jahren werden von den heute knapp 4'000 Bündner Bauernhöfen, die 31% der Kantonsfläche bewirtschaften, vielleicht noch die Hälfte übrig sein. Wie lebt eine Bergbäuerin mit dieser Perspektive?